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Kulturhauptstadt Ein Pavillon für die Bewerbung

In Sachen Kulturhauptstadt-Bewerbung hat die Stadt Magdeburg eine Offensive geplant - samt einem Kubus als Zentrum.

Von Peter Ließmann 02.04.2017, 09:00

Magdeburg l Den Pavillon gibt es bereits, der Name ist neu, und er ist Programm: Kubus 2025. „Wir wollen damit zum Ausdruck bringen, dass sich alles in diesem Pavillon ausschließlich um die Bewerbung für den Titel ,Europäische Kulturhauptstadt 2025‘ drehen wird“, sagt Tamás Szalay, Leiter des Kulturhauptstadtbüros, im Volksstimme-Gespräch. Der Kubus 2025, das ist der Touristinfo-Pavillon hinter dem Kloster „Unser Lieben Frauen“. Ein Glasgebäude, das so richtig zu seiner neuen Aufgabe passt, findet Magdeburgs Kulturbeigeordneter Matthias Puhle. Man könne von außen sehen, was drinnen passiere. Das stehe für Transparenz, „und die wollen wir für unsere Kulturhauptstadt-Bewerbung“.

Der Kubus 2025 soll zukünftig einer der Mittelpunkte der Aktivitäten für die Bewerbung werden. Ausstellungen, Workshops, Foren und vieles mehr sollen dort stattfinden. „Die Magdeburger bekommen dort die Möglichkeit, sich mit der Kulturhauptstadt-Bewerbung zu befassen. Das kann mit eigenen Aktivitäten sein oder um sich zu informieren. Wir hoffen auch auf viele fantasievolle Aktionen“, sagt Matthias Puhle. Die Kulturhauptstadt-Bewerbung solle als ein wirklich offener und experimentierfreudiger Prozess wahrgenommen und von den Magdeburgern auch angenommen werden.

Wichtig sei dabei auch, dass sich Magdeburg mit dem Kubus 2025 als moderne und digitale Stadt und Bewerberin präsentieren kann, ergänzt Tamás Szalay. Auch dafür sollen die Voraussetzungen geschaffen werden.

Schon am 20. April startet der erste Workshop im Kubus. Dann kommen die Akteure der freien Magdeburger Kulturszene zusammen. In Gesprächen sollen Prinzipien und Logik der Kulturhauptstadt-Bewerbung erörtert werden und wie die Mitgestaltungsmöglichkeiten der Kulturszene aussehen könnten.

Mitte Mai treffen sich dann die Kulturbeiräte der Stadt, um ihre Arbeitsergebnisse vorzustellen. „Das wird ein erster Höhepunkt in der Arbeit der Beiräte“, sagt Matthias Puhle. Die Beiräte waren gegründet worden, um erst einmal auszuloten, wo Magdeburg kulturell steht, wo die Potenziale liegen, aber auch, welche Defizite vorhanden sind. Die Arbeit der Beiräte mündet in die Formulierung der Themenschwerpunkte, mit denen sich Magdeburg sich bewerben will.

Bis Ende des Jahres soll das Konzept für die Bewerbung stehen, so der Kulturbeigeordnete. „Das muss bis dahin auch passieren, denn dann wird uns das sogenannte Bidbook zugeschickt. Darin sind rund 60 Fragen zu den Inhalten der Bewerbung enthalten, die wir in einem mindestens 60-seitigen Papier genauestens beantworten müssen“, erläutert Matthias Puhle das weitere Verfahren. Diese Fragen befassen sich mit den Themen „Langzeitstrategie“, „Europäische Dimension“, „Kulturelle und künstlerische Inhalte“, „Umsetzungsfähigkeit“, „Erreichung und Einbindung der Gesellschaft“ und „Verwaltung“. Dabei geht es zum ersten Mal „richtig ans Eingemachte“.

Übrigens: Am 19. Mai wird europaweit der „Tag der Nachbarschaft“ begangen. An diesem Tag sollen sich Nachbarn aller Art in lockerer Runde näher kommen. „Wir werden uns an dieser Aktion auf jeden Fall beteiligen“, sagt Tamás Szalay. Wie genau, das wird noch vorgestellt.

Die Eröffnung des Kubus 2025 beginnt am Mittwoch, 5. April, um 18 Uhr. Der Kubus ist auf dem Hof an der Ostseite des Klosters zu finden.