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Kunstfestival Das Aquanett verlässt Magdeburger Hafen

Als Erfolg verbuchen die Veranstalter das Festival Opus Aquanett in Magdeburg. Die letzte Party wurde jedoch vom Ordnungsamt beendet.

Von Martin Rieß 10.07.2017, 01:01

Magdeburg l Das Kunstfestival „Opus Aquanett“ ist Geschichte: Mit Literatur, Konzerten, einem Workshop und einer Party hat sich der von zahlreichen weiteren Akteuren unterstützte Verein Kulturanker am Magdeburger Wissenschaftshafen verabschiedet. Insgesamt haben rund 5000 Menschen das Festival besucht. Insbesondere Konzerte und Partys hatten viele Gäste.

Ein Wermutstropfen im Stimmungsbild der Veranstalter: Die Party zum Abschluss war am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr durch das Magdeburger Ordnungsamt abgebrochen worden. Vereinsvorsitzender Karsten Steinmetz sagt: „Bislang hatte die Zusammenarbeit mit der Stadt immer sehr gut geklappt. Es ist schade, dass wir für diesen letzten Abend keine gemeinsame Lösung gefunden haben.“

Neben Konzerten und Partys war es die Ausstellung mit den Kunstwerken auf den beiden Leichtern, die viele Besucher angelockt hatte. Für den Bereich der Literatur meint Vereinsvorsitzender Karsten Steinmetz: „Sehr gut kam beispielsweise eine Veranstaltung zur Flaschenpost an, bei der auch 40 Kinder aus Eilsleben mit dabei waren.“

Der Verein, der in den vergangenen Jahren u. a. mit der „Romantik 2.0“ im ehemaligen Altstädtischen Krankenhaus und der „Sinnlichkeit“ im ehemaligen Gefängnis verlassene Orte neu interpretiert hatte, wird sich in den kommenden Monaten auf kleinere Vorhaben konzentrieren. Es geht darum, auch andere Initiativen mit Technik und Know-how zu unterstützen. Karsten Steinmetz sagt: „Wir werden viel im Kubus am Kloster Unser Lieben Frauen arbeiten, ein Projekt im Studiokino unterstützen und auch in Berlin an der Volksbühne aktiv sein.“

Ob es noch einmal eine große Veranstaltung wie bislang alle zwei Jahre geben wird, ist offen. Zwar habe es u. a. durch die Grundtec, durch Bever Gerüstbau und die Binnenschifferei wichtige Unterstützer und mit Akteuren wie The Appetizing, Krach am Bach und dem Guten-Morgen-Klub bereichernde Kooperationen gegeben. Unterstützung gab es auch vom THW und der Wasserstraßenverwaltung des Bunds. Karsten Steinmetz: „Auf der anderen Seite hat die Veranstaltung dieses Jahr sehr viel Energie gekostet und wir sind bei unseren Anliegen nicht überall mit offenen Armen empfangen worden.“

Ab Montag jedenfalls geht es erst einmal ans Abbauen. Unter anderem verschenkt der Verein Material vom Gelände. Vereinssprecher Robert Gruhne sagt: „Kurz nachdem wir darüber informiert hatten, waren die 600 Holzpaletten schon vergeben. Und bis auf die Autoreifen haben sich inzwischen auch Interessenten für die anderen Materialien bis hin zum Sand gefunden.“

Die Schiffe werden heute geräumt – und dann wohl noch ein paar Wochen im Hafenbecken verschlossen liegen bleiben.

Da der Wissenschaftshafen nicht durch die Niedrigwasserschleuse am Verbindungskanal vor niedrigen Wasserständen in der Elbe geschützt ist, könnte jetzt kein Schubschiff in den Hafen fahren und die Leichter abholen. Erst wenn das Wasser in der Elbe wieder steigt, wird das möglich sein. Immerhin bleibt damit ein Bild, das an den früheren Zweck des Hafenbeckens erinnert, noch für ein paar Tage erhalten.