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MVB-Problem Die Bahn kommt – oder auch nicht

Im Frühjahr hatten die MVB ihr Leitsystem in Betrieb genommen. Aber was als Verbesserung gedacht war, verärgert die Fahrgäste.

Von Martin Rieß 18.09.2015, 01:01

Magdeburg l Mit den elektronischen Anzeigetafeln haben die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) die wichtigsten Haltestellen seit Jahren ausgestattet. Mit einer neuen Generation der Technik soll seit einigen Monaten angezeigt werden, wann die Fahrzeuge tatsächlich kommen. Das soll dank moderner Satelliten-Navigation minutengenau möglich sein.

Doch immer wieder werden Kritiken laut, dass diese Technik doch nicht so zuverlässig funktioniert. Zwischendurch hatte auch noch ein Computervirus die Technik im Sommer lahmgelegt – die Volksstimme berichtete.

Auf Nachfrage der Volksstimme sagt MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel: „Technisch ist es derzeit schwer, die Ausfälle sowie Störungen für unsere Fahrgäste zu 100 Prozent zu kommunizieren.“ Dies ist deshalb ärgerlich, da immer wieder Busse und Straßenbahnen im Streckennetz des kommunalen Verkehrsunternehmens unpünktlich oder gar nicht fahren.

Hintergrund: Zwar funktioniert die Software innerhalb des Betriebs ohne Probleme. Sprich: Die Informationen zwischen den Fahrzeugen und der Leitstelle fließen reibungslos. Doch die Übergabe verschiedener Daten an die Kunden über die elektronischen Tafeln an den Haltestellen könne nur aufwendig manuell erfolgen, berichtet MVB-Sprecherin Juliane Kirste.

Sie verspricht: „Hier soll zeitnah eine Verbesserung eintreten.“ Eine Alternative für die Fahrplanauskunft an den Haltestellen sei das elektronische Angebot des Nahverkehrsservices Sachsen-Anhalt (www.insa.de). Das bietet eine Fahrplan-App, ist aber damit eben auch nur etwas für Smartphone-Besitzer.

„Insa erhält über eine Schnittstelle aktuelle Informationen aus dem Betriebsleitsystem und kann daher sowohl über Verspätungen als auch Fahrtausfälle in Echtzeit informieren“, berichtet Juliane Kirste. Spontane Umleitungen aufgrund von Störungen könnten allerdings nur bedingt angezeigt werden.

Die Informationen zu veränderten Abfahrtzeiten von Bussen und Bahnen an möglichst viele Fahrgäste weitergeben soll übrigens auch die neue App für Smartphones, mit der die MVB zum Ende des Jahres an den Start gehen möchten – die Volksstimme berichtete. Diese wie das Angebot von Insa bieten die Möglichkeit für Besitzer von Smartphones, direkt am aktuellen Standort die nächsten Busse und Bahnen zu recherchieren – selbst wenn sie nicht gerade an einer der Haltestellen mit der möglicherweise bald voll funktionsfähigen elektronischen und dynamischen Fahrplananzeige stehen.