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Schädling Weitere Käfer-Stellen entdeckt

Magdeburg erwartet die nächste Fällaktion wegen des Asiatischen Laubholzbockkäfers. Vor einer Kita in Rothensee wurden Larven entdeckt.

Von Stefan Harter 21.04.2016, 19:45

Magdeburg l Was das bedeutet, wissen die Anwohner schon: Innerhalb eines Radius von 100 Metern werden die meisten Laubbäume gefällt. Kita-Leiterin Christina Türk und Katrin Stephan vom Träger Johanniter-Unfallhilfe graust es schon: „Was wird im Sommer ohne die grünen Schattenspender?"

Zum wiederholten Mal waren Vertreter der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) am Donnerstag in der Rothenseer Grundschule, um über den aktuellen Stand im Kampf gegen den Schädling zu informieren. Dr. Ursel Sperling, von Anfang an vorderster Front, musste wieder schlechte Nachrichten verkünden.

Seit Anfang des Jahres wurden sechs befallene Bäume innerhalb der bestehenden Quarantänezone gefunden (insgesamt jetzt 31 Fälle). Weil sich die Bäume aber alle in den bekannten Risikogebieten befinden, ändert sich die 43 Quadratkilometer große Quarantänezone nicht.

Vier Bäume waren bei den Fällarbeiten im Wiesenpark entdeckt worden, ein Baum steht an der Saalestraße/Steinkopfinsel und ein Ahorn eben direkt vor der Tür der Kita. „Dort haben wir richtig dicke, fette Larven gefunden", erklärte sie. Daraus würden in diesem Sommer flugfähige Käfer wachsen. Weil die Larven aber nicht den Baum verlassen können, galt die Devise „Erst die Information, dann die Säge."

Alle betroffenen Eigentümer im Umkreis des Baumes werden demnächst benachrichtigt. Die Kosten für Fällung und Entsorgung der Bäume, Hecken und Sträucher übernimmt weiterhin das Land. Geld für Wiederbepflanzung wird es vorerst aber nicht geben. Bei den künftigen Haushaltsplanungen des Landes soll das aber eine Rolle spielen, sagte Hans-Ulrich von Wulffen von der LLG.

Für die öffentlichen Grünflächen hatte Simone Andruschek vom Stadtgartenbetrieb aber immerhin eine gute Nachricht dabei. „In diesem Jahr stehen 160.000 Euro für deren Wiederbepflanzung zur Verfügung", erklärte sie. Im Herbst soll sie erfolgen. Was und wo genau gepflanzt wird, steht derzeit noch nicht fest.

Unterdessen wird die LLG den Käferkampf intensivieren. „Denn es ist nicht so, dass wir nur die Kettensäge im Repertoire haben", sagte von Wulffen. Zu den Maßnahmen gehören
u. a. 200 Pheromonfallen und 50 Fangbäume, die teilweise bereits angeschafft wurden, und der Einsatz von Suchhunden.