Städtische Werke Mehr Freifläche für Blauen Bock in Magdeburg
Die Städtischen Werke Magdeburg haben an der Baustelle "Blauer Bock" die Freifläche Richtung Karstadt gekauft.
Magdeburg l Lautstark werden dieser Tage am ehemaligen Blauen Bock Anker in den Boden gerammt. Bis in 12,5 Meter in die Tiefe reichen die Stahlträger, mit denen die Baugrube stabilisiert werden soll. Es handelt sich um die Grube, in der in den kommenden Monaten der neue Firmensitz der Städtischen Werke Magdeburg (SWM) emporwachsen soll. In der zweiten Junihälfte 2017 sollen die Arbeiten an den Ankern beendet sein.
Bis August 2017 werden dann der Abriss der Kellerräume des alten Blauen Bocks sowie der Kellerbereiche auf der Freifläche andauern. In dieser Zeit wird es zu mehr Lkw-Verkehr kommen, da die ausgehobenen Baustoffe abtransportiert werden müssen. Die auf der Baustelle tätigen Firmen sind zumindest angewiesen, Staubentwicklungen zu vermeiden oder diese zu minimieren. Es folgt dann das Auskoffern und Setzen der Verbauwände.
Sechs bis acht Meter müssen die Bauarbeiter für die neue SWM-Zentrale in den Untergrund. Denn die Tiefgarage wird sich über zwei Etagen erstrecken. Daher muss die Baugrube tiefer ausfallen, als der Keller des abgebrochenen Gebäudes in den Boden hineinreichte. Eine unbekannte Größe ist in diesem Zusammenhang daher, ob es hier archäologische Funde gibt. Helmut Herdt sagt: „Wir sind uns durchaus bewusst, dass wir uns hier im Bereich des ursprünglichen Magdeburgs befinden.“ Dementsprechend sind interessante Funde an dieser Stelle nicht unwahrscheinlich.
Die Grundsteinlegung für den Neubau ist – wenn alles klappt – für September oder Oktober 2017 geplant. Bis Ende 2019 soll das Gebäude fertig sein.
Neu ist derweil, dass der Magdeburger Energieversorger flächenmäßig an seinem Grundstück zugelegt hat: Bis an das Gebäude von Karstadt heran befindet sich das Gelände jetzt im Eigentum der SWM. „Der Platz soll einladen zum Verweilen und aus einer bisher ungenutzten Freifläche einen Ort des Zusammenkommens machen“, sagt SWM-Geschäftsführer Helmut Herdt. Er bezeichnet das Gelände als eine Fläche mit zentraler Bedeutung für die Magdeburger Innenstadt, die hier anstelle eines kahlen Luftschlauchs der vergangenen Jahrzehnte gestaltet werden soll. Jörg Baum, der seitens der Architekten Junk & Reich das Vorhaben begleitet, berichtet: „Zu der Freifläche laufen derzeit die Abstimmungen.“
Im Untergrund bis an die Gebäudekante von Karstadt heran, wird sich unter dem Platz ein Teil der Tiefgarage befinden, die für die Mitarbeiter der SWM und für die Mieter von Geschäftsflächen zur Verfügung stehen werden. Große Bäume wird es zwischen Karstadt und dem neuen Blauen Bock aus diesem Grund sicher kaum geben. Jörg Baum sagt: „Auf jeden Fall ist uns aber bewusst, dass Stadtgrün ein wichtiges Element für das Stadtklima ist. Wir werden daher darauf achten, dass trotz der Einschränkungen durch die Tiefgarage raumfüllendes Grün Platz finden wird.“
Die Ausweitung des Geländes, das im Auftrag der Städtischen Werken gestaltet wird, wird auch von Oberbürgermeister Lutz Trümper begrüßt. Der Chef der Magdeburger Verwaltung sagt: „Ich freue mich, dass die SWM damit einen wichtigen gestalterischen Lückenschluss im Zentrum unserer Stadt schaffen.“
Übrigens: Trotz des Baufortschritts bleiben die Einschränkungen für den Verkehr im Umfeld bestehen. Das bedeutet, dass für Autos nur eine Spur zur Verfügung steht und Fußgänger Umwege in Kauf nehmen müssen.
