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Kommunalpolitik Ortschaftsrat befürwortet Chance für Kita

Der Ortschaftsrat Oebisfelde sieht Chancen für den Erhalt der Kindertagesstätte in Breitenrode.

Von Harald Schulz 01.06.2017, 03:00

Oebisfelde l Der Ortschaftsrat Oebisfelde hat in der Sitzung am Dienstag im Burgverbinder mehrheitlich befunden, dass die Kindertagesstätte „Storchennest“ in Breitenrode bis zum 31. Mai des kommenden Jahres in Betrieb bleiben soll. Mit fünf Ja- bei zwei Nein-Stimmen fiel die Empfehlung für den Stadtrat deutlich aus. Ausschussvorsitzende Bogumila Jacksch (UWG) erwartet nun das Einhalten der kommunalpolitischen Absprachen. Was bedeutet, dass der Stadtrat den Entscheidungen der Ortschaftsräte folgen müsste. An der Ortschaftsratssitzung nahmen lediglich sieben von 13 Mitgliedern teil.

Dass die Erwartungshaltung von Jacksch durchaus nicht mehr als ein Wunsch sein könnte, daran erinnerte das Wassensdorfer UWG-Mitglied Frank Hintersdorf. Er meinte sichtbar innerlich aufgewühlt, dass er eigentlich für das Aus der Kita Breitenrode stimmen müsste. „Wir wurden damals mit dem Aus der Kita in Wassensdorf überrannt. 50 Jahre ordentliche Fleißarbeit, zudem eine frisch sanierte, kindgerechte und moderne Kita wurden einfach weggewischt. Zu welchem Zweck, ist ja bekannt“, rügte Hintersdorf. Doch er lenkte ein und stand dafür ein, „dass so etwas nicht noch einmal passieren darf“. Hintersdorf geht dieses eine Jahr mit, um wie alle weiteren Befürworter des Ortschaftsrates der Zweigstelle der städtischen Kita Villa Kunterbunt eine Chance zu geben, neue Potenziale und Betreuungswege zu öffnen.

Solche Möglichkeiten stellte der Sprecher der Elterninitiative, Boris Kretschmann, wie tags zuvor bereits beim Hauptausschuss, dem Ortschaftsrat vor. Er erläuterte zudem das von der Initiative ausgearbeitete Maßnahmenpapier, das mittlerweile allen politischen Gremien vorliegen müsste, so Kretschmann.

Für eien Betrieb bis zum 31. Mai 2018 sprach sich auch Ratsherr Alexander Harms (UWG) aus. Es sprach von einer nicht gebührenden Vorgehensweise gegenüber der Elternschaft. Zudem fehlt ein schlüssiges Konzept, das eindeutig die Unwirtschaftlichkeit der Einrichtung belegt. „Es ist nicht geklärt, wohin die Reise geht. Oebisfelde und seine Ortsteile wachsen. Wir dürfen nichts übers Knie brechen“, argumentierte der Oebisfelder Piraten-Vertreter.

In Sachen Immobile ehemalige Kita Wassensdorf regte Harms an, dass der Ortschaftsrat die Verwertung des gesamten bebauten Grundstücks wieder in eigener Verantwortung nehmen sollte. Für ihn geht es derzeit mit der Vermarktung nicht so recht voran. Er befürchtet, dass kein angemessener Erlös zustande kommt, wenn der Verkauf aus der eigenen Hand gegeben wird.

Auch SPD-Ratsmitglied Hartmut Schmidt war gegen das Kita-Aus. Er führte das Bebauungsgebiet Stürholzgarten und möglicherweise auch in absehbarer Zeit wieder den Lehmweg als Baugrund für Familien an.

Sein Oebisfelder Parteikollege und Mitglied in der Stadtelternvertretung, Matthias Polep, fordert vor der Schließung der Einrichtung vielmehr die Verwaltungsvorlage eines Entwicklungskonzepts, das alle städtischen Einrichtungen erfasst und Handlungsstrategien aufzeigt. Für ihn ist zudem eine Ursachenforschung für die Belegungszahlen wichtig. „In Einrichtungen von Fremdanbietern brummt es und bei uns muss aufgefüllt werden. Das hat doch Gründe“, schlussfolgerte Polep.