1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Oschersleben
  6. >
  7. Mehr Polizeipräsenz gefordert

Beratung Mehr Polizeipräsenz gefordert

Führungsbeamte des Polizeireviers Börde mit Sitz in Haldensleben waren bei einer Beratung im Sülzetal zu Gast.

Von Mathias Müller 09.09.2016, 12:00

Dodendorf l Zur ersten Beratung nach der Sommerpause hatte Sülzetal-Bürgermeister Jörg Methner (SPD) die Ortsbürgermeister aus der Einheitsgemeinde am Mittwochabend eingeladen. Gastgeber war dieses Mal der Dodendorfer Ortsbürgermeister Johannes Grohmann (CDU), der seine Amtskollegen und Vertreter der Gemeindeverwaltung im Bürgerhaus willkommen hieß.

Neben seinen Amtskollegen aus den Ortschaften, hatte Methner Führungsbeamte des Polizeireviers Börde zur Beratung nach Dodendorfer eingeladen. Kriminaloberrat Eckhard Gluschke, Leiter des Polizeireviers Börde, und Polizeirat Harry Friedrich, der für den Einsatz der Regionalbereichsbeamten (RBB) zuständig ist, informierten die Kommunalpolitiker über die Sicherheitslage in der Einheitsgemeinde. Nachdem es in der jüngeren Vergangenheit zu Sachbeschädigungen an öffentlichen Einrichtungen durch unbekannte Täter unter anderem in Langenweddingen, Bahrendorf und Dodendorf gekommen war, habe die Polizei im Sülzetal nach den Worten Gluschkes ihre Streifentätigkeit verstärkt, um zu so genannten Personenbewegungsbildern zu kommen. Dabei sei es den Beamten jedoch nicht gelungen, Tätergruppen aufzuspüren oder zu Kenntnissen über Schwerpunkte der Kriminalität zu gelangen.

Der zunehmenden Forderung aus Politik und Bevölkerung, die beiden Regionalbereichsbeamten der Polizei, die im Sülzetal ihren Dienst versehen, mehr in den Abend- und Nachtstunden einzusetzen, stünde nach den Worten von Harry Friedrich deren vom Innenminister festgeschriebene Verwendung entgegen. Demnach seien die 26 Regionalbereichsbeamten, die das Revier im Bördekreis im Einsatz habe, „die für den Bürger anfassbare Polizei“. Das Aufgabenspektrum der Beamten umfasse unter anderem die Kontrolle der Sicherheit vor Schulen, die Abnahme von Fahrradprüfungen bei Kindern oder der direkte Kontakt zu den Bürgern in den Dörfern oder bei Sprechstunden. Und diese Aufgaben seien nur am Tage zu erfüllen. Hinzu kämen Amtshilfe für Behörden, die Begleitung von Umzügen in den Orten oder die Begleitung von Alarmübungen an den Schulen. „Vieles ist möglich, aber nicht alles“, verdeutliche Friedrich. Die Aufgaben, die die Regionalbereichsbeamten laut einem Erlass des Innenministers zu erfüllen hätten, seien eben meistens nur am Tage zu erledigen. Für den akuten Einsatzdienst rund um die Uhr seien die sechs Streifenkreise der Polizei zuständig, die es im Landkreis Börde gebe.

„Mit dem Einsatz der Regionalbereichsbeamten im Sülzetal haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagte Bürgermeister Jörg Methner. Unter anderem gebe es gemeinsame Streifenfahrten der Beamten mit Mitarbeitern des Ordnungsamtes der Gemeindeverwaltung. Gleichwohl wünsche sich Methner aber, dass die Beamten mehr am Abend oder in der Nacht im Sülzetal zum Einsatz kommen sollen. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse über eine Änderung des Erlasses aus dem Innenministerium zum Einsatz der Regionalbereichsbeamten nachgedacht werden.

„Es geht ums Prinzip. Die Regionalbereichsbeamten müssen von ihrem Dienstherren in die Lage versetzt werden, mehr in den Abend- und Nachtstunden präsent zu sein“, forderte Jutta Spurek (Linke), Ortsbürgermeisterin von Langenweddingen. Ihrer Meinung nach sei es Aufgabe der Politik, in diesem Punkt Abhilfe zu schaffen. „Große Dörfer wie die im Sülzetal brauchen eine ständige Präsenz der Polizei“, bekräftigte der Altenweddinger Ortsbürgermeister Friedrich Rabe (Linke).

Börde-Revierleiter Eckhard Gluschke versicherte, dass die Polizei bei ihrer Streifentätigkeit im Sülzetal mögliche Schwerpunkte mit einbeziehen werde. Er forderte die Ortsbürgermeister auf, ihm Schwerpunkte zu benennen.

„Wir sind froh, dass wir die Regionalbereichsbeamten haben, man sieht sie auch“, brach Dodendorfs Ortsbürgermeister Johannes Grohmann eine Lanze für die Polizei. Seine Amtskollegen im Sülzetal stimmten Grohmann zu.