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Ermittlungen Anschlag war nicht politisch motiviert

Der Brandanschlag auf eine Villa bei Oschersleben hatte keinen rechten Hintergund, wie aus aktuellen Ergebnissen der Polizei hervorgeht.

Von Sebastian Pötzsch 14.12.2016, 00:01

Jacobsberg l „Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren, und zwar in alle Richtungen“, sagte der Pressesprecher des Polizeireviers Börde, Joachim Albrecht, auf Volksstimme-Nachfrage. Demnach haben ein Brandursachenermittler und ein Brandsachverständiger des Landeskriminalamtes die Untersuchungen in dem Fall übernommen. „Die Kollegen haben in der Ruine einiges an Brandgut sichergestellt und untersucht“, berichtete Albrecht weiter.

Dabei sei unter anderem festgestellt worden, dass eine Gasflasche absichtlich zur Detonation gebracht wurde. „Täter haben wir noch nicht, doch eine politische Straftat können wir mittlerweile ausschließen“, betonte der Polizeisprecher. Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass die Tat aufgeklärt werden kann. Zu dem Großbrand waren am 17. November kurz nach 4 Uhr die Feuerwehren aus Oschersleben, Neindorf und Hornhausen alarmiert und später weitere Kräfte aus Altbrandsleben hinzugezogen worden. Insgesamt 40 Brandbekämpfer waren vor Ort.

Zu Beginn der Löscharbeiten war nach einem lauten Knall eine Hauswand an der Rückseite des Gebäudes eingestürzt. Erst Stunden später konnte der Großbrand unter Kontrolle gebracht werden. Durch die Detonation ist das Gebäude einsturzgefährdet. Der Schaden wird auf rund 300 000 Euro geschätzt.

Weil noch eine Woche vor dem Brandanaschlag eine Flüchtlingsfamilie in der Villa untergebracht war, hatten die Ermittler zum damaligen Zeitpunkt einen rechtsextremen Hintergrund nicht ausschließen können. Der Verdacht, in dem Haus seien auch Menschen verbrannt, konnte nach näheren Untersuchungen im Gebäude noch am Brandtag ausgeschlossen werden.

Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer (parteilos) hatte sich am Tag des Feuers erschüttert gezeigt. „Egal, mit welchem Motiv die Täter agiert haben, zeugt die Art und Weise der Brandstiftung von erheblicher krimineller Energie“, hatte das Stadtoberhaupt damals erklärt.

Polizeisprecher Joachim Albrecht hofft auf weitere Ermittlungsergebnisse bereits innerhalb der nächsten Wochen.