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Ausstellung Till-Arbeiten zurück am Aland

Eine neue Ausstellung im Seehäuser Krankenhaus widmet sich Ferdinant Till und dessen Arbeiten.

Von Ingo Gutsche 13.03.2017, 19:00

Seehausen l Arbeiten des auch in Seehausen wirkenden Künstlers Ferdinand Till (1900 - 1961) sind erstmals im Foyer des Seehäuser Diakonie-Krankenhauses zu sehen. Die Ausstellung „Till zurück in Seehausen“ beinaltet 32 Bilder des im Sudetenland geborenen Till und zusätzlich zwei Ausweisdokumente.

Kunstlehrerin Elke Preis, die gemeinsam mit Kreismuseumschef Frank Hoche und Museumsmitarbeiter Detlef Preetz die Bilder platzierte und die Vitrinen bestückte, war von der Idee der Till-Ausstellung sofort begeistert. Hoche regte an, Exponate aus dem Osterburger Kreismuseum auch am Aland der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gesagt, getan. Einige Wochen – geplant ist bis September – haben nun Patienten, Gäste und Interessenten die Möglichkeit, sich ein Bild vom künstlerischen Erbe Ferdinand Tills zu machen.

Schon seit Jahren pflegt das Gymnasium und das Krankenhaus eine enge Kooperation: Zweimal im Jahr wird in Ausstellungen Schüler-Kunst gezeigt. Die Gymnasiasten haben nur einmal das Nachsehen. Nach den Till-Bildern werden die Wände des Foyers Ende September mit ihren Arbeiten geschmückt.

„Er war ein Chronist unserer Landschaft“, betont Hoche. Viele seiner Werke gehören zum Bestand des Osterburger Kreismuseums, sie zeigen die Wische, aber auch die Petri-Kirche in Seehausen, das Werbener Elbtor oder die Hünengräber in Bretsch. Der 1900 in Schönau bei Neu-Titschein (heute Novy Jicin) geborene Künstler kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Seehausen. Er lernte die Altmark kennen und hielt seine Eindrücke in Skizzen, Zeichnungen sowie Aquarellen fest.

 Till, der als Kunsterzieher an den Oberschulen in Osterburg und Seehausen tätig war, verließ 1956 die Altmark und siedelte nach Darmstadt über. Seit 1930 an Diabetes leidend, erhoffte er sich im Westen bessere Heilungsbedingungen. Nach einem unglücklichen Sturz verstarb Ferdinand Till am 9. März 1961.

In Seehausen fand die Familie zunächst in der Bahnhofstraße 2 eine möblierte Unterkunft, ab 1949 in der Lindenstraße 28. In der Bahnhofstraße 3 hatte Till ein Atelier. Noch Jahre später beklagte er, dass er aufgrund der schwierigen Wohnungssituation jahrelang möbliert wohnen und mit geborgtem Hausrat auskommen musste.

Die jüngsten Till-Neuzugänge wurden dem Kreismuseum von der Seehäuserin Elke Preis im Vorjahr aus dem Nachlass ihres Vaters (zwei Bilder) sowie von einer Familie aus Berlin-Buch überlassen, die im Keller ihres Hauses auf Tagebücher sowie Bilder des Künstlers gestoßen war. Diese Arbeiten waren auch in Osterburg noch nicht zu sehen.