Bibliothek Raum für neue Akzente

2016 haben die Landesliteraturtage die Kräfte der Osterburger Bibliothek gebunden. 2017 bleibt aber Raum für neue Akzente.

Von Nico Maß 30.12.2016, 00:01

Osterburg l Leiterin Anette Bütow denkt an kleinere Veranstaltungen, die sich auf das gesamte Jahr verteilen. Damit zielt sie nicht nur auf das Bibliotheksgebäude. Auch der angrenzende „Literaturhof“ könnte, zum Beispiel durch ein Hoffest, zum Veranstaltungsort werden, sagte die Bibliothekschefin. Bütow hofft, dass sich das 2014/15 umfassend neu gestaltete Freigelände perspektivisch noch viel mehr zu einer Begegnungsstätte entwickelt. „Dafür könnte der Literaturhof noch weitere Begrünung und ein paar neue Sitzgelegenheiten vertragen“, sagte sie. „Und es wäre natürlich toll, wenn man dort im Freien auf W-Lan zurückgreifen könnte.“

Während die Leiterin für den Hof also einige Ansätze sieht, um das Areal noch attraktiver zu machen, zeigte sie sich mit der Ausstattung und dem Zustand der Stadtbibliothek sehr zufrieden. Mit Teppichböden und Holzmöbeln ausgestattete Räumlichkeiten seien vielleicht nicht unbedingt typisch für eine Medienstätte. „Aber unsere Besucher mögen das warme, gemütliche Flair unserer Einrichtung. Viele verweilen gern auch ein bisschen länger bei uns. Und das ist auch in unserem Sinn. Wir wollen nicht nur ein Entleihort sein“, sagte die Bibliothekschefin.

Mit der Resonanz ist die Leiterin grundlegend zufrieden. Die Besucherzahl sei im Großen und Ganzen stabil, „auch wenn es Jahr für Jahr ein kleines bisschen zurückgeht.“ Aktuell zählt die Fahrbücherei des Landkreises rund 1100 aktive Nutzer, die Stadtbibliothek steuern etwa 900 Einwohner aus Osterburg und Umgebung regelmäßig an. Die stoßen beim Stöbern in den Regalen auch immer wieder auf Neuerwerbungen. Für den dafür nötigen finanziellen Spielraum sorgen die Einheitsgemeinde Osterburg, der Landkreis und das Land. „Wir erhalten jährlich 8000 bis 10000 Euro von der Kommune und in der gleichen Höhe Fördergelder vom Land, um neue Medien für die Stadtbibliothek einzukaufen. Für die Fahrbücherei stellen uns der Landkreis und das Land einen ähnlichen Betrag zur Verfügung.“ So ist die Bibliothek in der Lage, regelmäßig in neue Bücher, Zeitschriften, DVD‘s, Hörbücher zu investieren und die ebenso vorhandene kleine Sammlung an Videospielen zu ergänzen.

Natürlich aber gibt das Buch bei den Entleihungen den Ton an. Selbst die elektronische Konkurrenz rüttelt nicht an diesem Thron.

Das zeigt im Übrigen auch die Entwicklung der Onleihe-Zahlen. Bei Onleihe handelt es sich um Onlinebibliothek, die Nutzern das Herunterladen von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen sowie in etwas geringerer Anzahl von Musik und Filmen erlaubt. Die Osterburger Stadt- und Kreisbibliothek ist seit 2013 bei diesem Gemeinschaftsangebot dabei. Im ersten Jahr meldeten sich in der Biesestadt 27 Teilnehmer für die Onleihe an. 2014 stieg sie auf 88. Seitdem ist sie bei Ende 80 und damit quasi konstant geblieben. Trotzdem Tablets und E-Reader in immer mehr Wohnzimmern Einzug hielten, mache auch dies deutlich: „Wer schmökern möchte, der greift zuallererst zum Buch“, bestätigte Anette Bütow.

In den zurückliegenden Monaten offenbar ganz besonders oft zu „Ein ganzes halbes Jahr“, „Ein ganz neues Leben“ oder „Weit weg und ganz nah“ aus der Feder von Jojo Moyes. Bücher der britischen Schriftstellerin waren 2016 in der Stadt- und Kreisbibliothek Osterburg am häufigsten nachgefragt.