Eiserne Hochzeit Mal Sonne, mal bedeckt

Mirjam und Karl-Ludwig Lenz aus Meseberg feierten am Mittwoch das Jubiläum der eisernen Hochzeit.

Von Karina Hoppe 10.02.2016, 18:00

Meseberg l So viele Blumen! Draußen neben der Girlande zwei große Rosengestecke, drinnen Sträuße über Sträuße. Und alle für Mirjam (86) und Karl-Ludwig Lenz (87), die am Mittwoch auf Berken in Meseberg ihre eiserne Hochzeit feierten, die also 65 Jahre miteinander verheiratet sind. Was macht man da als erstes am Morgen? „Wir sind aufgestanden und haben herzlichen Glückwunsch gesagt.“ Karl-Ludwig Lenz hat also seinen trockenen Humor über die Jahre nicht abgelegt und Mirjam Lenz nicht ihr herzliches Lachen. Bei Schnittchen, Kaffee und Sekt in der guten Stube kramten die beiden gestern vor ihren Gästen noch einmal heraus, wie das alles anfing mit ihnen.

Und damit auch, wie Mirjam Lenz, geborene Kaisig, überhaupt nach Meseberg kam. Nämlich durch die Wirren des Krieges. Mirjam Lenz ist in Bauerwitz bei Breslau aufgewachsen. In einem herrschaftlichen Hause, mit Landwirtschaft, Pferden „und einem Fahrstuhl für das Essen“. Die Flucht brachte sie erst nach Egeln und dann nach Meseberg, wo der Vater auf dem Volksgut Arbeit bekam. Ihren Karl-Ludwig nahm Mirjam Lenz das erste Mal beim Schlittenfahren wahr – und er auch sie. Die beiden gingen gemeinsam auf die Landwirtschaftsschule nach Arendsee und dann gab es für die Liebe kein Halten mehr. Nicht jeder sah die Beziehung anfangs gern, „aber für uns war es richtig“, sagt Karl-Ludwig Lenz. Die beiden haben zwei Kinder, Elke Fuchs und Karl-Ludwig Lenz jun., dazu vier Enkel und fünf Urenkel. Ihre Ehe, die sei wie das Wetter am ersten und gestri­gen 65. Hochzeitstag. „Mal Sonne, mal bedeckt.“ Ja, sie würden sich wieder heiraten.