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Garagenhof Bürgermeister gegen Verkauf

Bürgermeister Nico Schulz hat sich mit Osterburger Garagenbesitzern getroffen. Er sprach sich gegen den Verkauf des Garagenhofes III aus.

Von Ingo Gutsche 14.06.2017, 01:01

Osterburg l Das unweit der Bundesstraße und der in Planung stehenden Autobahn gelegene Areal an der Bismarker Straße rückte beim Unternehmen Aldi ins Blickfeld: Der Discounter, der sich nach einem neuen Standort an der Biese umschaut, stellte bei der Kommune einen Antrag um Erwerb eben dieser Fläche, die seit den 80er Jahren mit Garagen bebaut wurde. Die Eigentümer, die durch ein Schrei­ben der Stadt aufgefordert worden waren, ihren Bedarf mitzuteilen, reagierten mit Unverständnis auf den Brief.

Und statteten dem Bürgermeister Mitte Mai einen überraschenden Besuch ab. Daraufhin lud die Stadt zu einer Versammlung ein, die am Montagabend über die Bühne ging und bei der auch der Planer des Unternehmens zugegen war. Was viele Eigentümer des Hofes III etwas skeptisch interpretierten und schlussfolgerten, dass sich Aldi schon sehr intensiv mit dem ins Auge gefassten neuen Standort beschäftigte. Eine Fläche, die der Stadt gehört. Und die abklopfen wollte, ob der eine oder andere Nutzer auf seine Garage verzichten könne. Der Tenor war eindeutig: Die Nutzer – im Vorfeld sprachen einige sogar von Enteignung – wollen ihren Platz nicht verlieren. Und sie sagen sich: Was Aldi kann, können wir auch. Ein Großteil will einen Antrag auf Kauf des Grundstücks stellen.

Der Stadtrat hat nun das letzte Wort. Über das Thema „schwebt noch das Damoklesschwert“, meint Besitzer Horst Guse über die noch ausstehende finale Entscheidung. Rolf Wichmann, ebenfalls Garagen-Eigentümer, fand es ominös, dass der damalige Beschluss von 1980 vorgelegt wurde – mit der Maßgabe, dass die im direkten Umfeld Wohnenden Anspruch auf eine Garage hatten. Das könne man heutzutage nicht mehr anwenden.

Nico Schulz wird dem Stadtrat empfehlen, einem Verkauf nicht zuzustimmen. Angeblich hat Aldi kein Interesse an der in Nachbarschaft zum Garagenkomplex leerstehenden Immobilie, die aktuell Edeka als Ausweichort nutzt.