Gottesdienst Kantor geht von Bord

Friedemann Nitsch und seine Ehefrau Elisabeth wurden in der Petri-Kirche in den Ruhestand verabschiedet.

Von Ingo Gutsche 14.09.2015, 19:00

Seehausen l „Wenn ich so in die volle Kirche schaue, freut einem das Herz“, sagte Michael Kleemann, bevor der Superintendent die langjährige Arbeit von Seehausens Kantor Friedemann Nitsch und seiner Ehefrau Elisabeth würdigte. 40 Jahre war das Ehepaar in der Hansestadt tätig, es prägte in dieser Zeit viele Chorsänger, Christenlehrekinder und Kirchenmitglieder, lobte der Superintendent am Sonntagnachmittag.

„Die vielen Gäste in der Petri-Kirche sind Ausdruck genug, um danke zu sagen.“ Michael Kleemann blickte kurz zurück. 1975 kam Friedemann Nitsch nach dem Kirchenmusik-Studium in Halle nach Seehausen, musste allerdings kurze Zeit später für einige Monate zu den Bausoldaten. 1977 nahm Elisabeth Nitsch ihre Tätigkeit als Katechetin auf, zunächst nebenberuflich. „Beide sind in Seehausen geblieben. Das ist ein lebendiges Beispiel für altmärkischen Klebstoff“, meinte der Superintendet zur Heimatverbundenheit des Paares, der es als verlässlich und bescheiden bezeichnete.

Und Nitsch leitete zum Abschluss noch einmal das große Ensemble der Regionalkantorei Osterburg-Werben, die den Gottesdienst zusammen mit dem Posaunenchor, anderen Musikern und Solisten mit mehreren Auftritten umrahmte. „Inwieweit ihr noch ehrenamtlich tätig werdet, entscheidet ihr selbst“, sagte Kleemann in die Richtung des in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedeten Paares. Der Kantor steht, soweit er benötigt wird, sicherlich parat, um seine junge Nachfolgerin zu unterstützen. „Damit der Rucksack für Sophie Tetzlaff nicht allzu schwer wird, sollten wir alle helfen“, warb Pastorin Almut Riemann um Unterstützung.

„Auskosten und Genießen“ sollten Elisabeth und Friedemann Nitsch die nun angebrochene Zeit. Beide nahmen viele herzliche Dankesworte entgegen. Katharina Fischer, Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, übergab einen Koffer, der mit zig Karten und Wünschen der Kirchenmitglieder gefüllt war. Und die Chöre der Stadt lieferten mit einigen Ständchen ihren persönlichen Beitrag zum Abschiedsfest für die Nitschs.

Ein gemeinsames Kaffeetrinken folgte, für das die Frauen der Kirchengemeinde fleißig am Backen waren.