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Sport Profi-Fußballer zeigt Kindern im Kreis Stendal, wie es geht

Bei der Soccer-Liga mit René Tretschok wetteifern in Osterburg die Jüngsten um den Einzug ins Bundesfinale.

Von Astrid Mathis 18.04.2024, 00:15
Zum Aufwärmen spielte Klein gegen Groß. Im Turnier in Osterburg  (Kreis Stendal) wurde in Altersgruppen unterteilt.
Zum Aufwärmen spielte Klein gegen Groß. Im Turnier in Osterburg (Kreis Stendal) wurde in Altersgruppen unterteilt. Fotos: Astrid Mathis

Osterburg. - Wenn Fußball, dann fair – das lernen schon die jüngsten Kicker. Bei der Soccer-Liga kamen am Dienstag 42 Teams aus dem Landkreis Stendal in der Lindensporthalle in Osterburg zusammen, um Spaß und Fairness im Fußball zu verbinden.

Etwa 100 Kinder aus Osterburg, Krevese, Seehausen, Goldbeck, Iden, Sandau, Havelberg, Schernikau, Tangermünde und Stendal hatten außerdem Gelegenheit, einen echten Profi zu treffen: Ex-Bundesliga-Fußballer René Tretschok. Mit seiner Soccer-Liga war der Deutsche Meister und Champions-League-Sieger aus Wolfen inzwischen schon das 4. Mal in Folge in Osterburg zu Gast – dieses Mal stand die Sekundarschule „Karl Marx“ in Osterburg Partner. „Ohne finanzielle Unterstützung wäre so eine Veranstaltung undenkbar“, bemerkt der Ex-Profi. „Deshalb bin ich froh, dass wir den Ostdeutschen Sparkassenverband und die PS-Lotteriegesellschaft an unserer Seite haben.“

Faires Spiel mit Tretschok

Seit 2015 ist René Tretschok Fairplay Botschafter der Sparkassen auf der Fairplay-Soccer-Tour. Inzwischen ist er auch in den alten Bundesländern mit der Soccer Liga unterwegs. Etwa 40 Turniere organisiert der ehemalige Borussia-Dortmund-Spieler im Jahr.

Die Bambinis vom Kreveser Sportvereins: Emily Leist (von links), Amelie Wieprecht und Frieda Lücke.
Die Bambinis vom Kreveser Sportvereins: Emily Leist (von links), Amelie Wieprecht und Frieda Lücke.
Astrid Mathis

„Fußball ist die schönste Nebensache der Welt“, betonte Tretschok in Osterburg, „aber Fußball ohne Druck ist das Wichtigste. Mein Ziel war ja nie, Profi zu werden. Und dann war ich es 15 Jahre – das war nicht immer leicht. Die Chancen sind auch ganz gering, es nach oben zu schaffen.“ Fairer Umgang steht deshalb bei ihm an erster Stelle und im Fokus seiner Liga.Schon am Vormittag konnten die 8. Klassen der Sekundarschule in drei Workshops lernen, worauf es im Leben ankommt: Nachhaltigkeit, faires Miteinander und Finanzbildung. Fußballbegeisterte Kids aus den 5., 6. und 7. Klassen der Sekundarschule durften am Nachmittag beim Turnier in der Lindensporthalle mitmachen. Die 9. Klassen übernahmen die Versorgung. Sehr zur Freude der Teilnehmer, denn wer kickt, bekommt Hunger. Auch die Kleinsten.

Bela (links) aus Arneburg erzählte stolz, dass sein Papa Trainer bei Lok Stendal ist. Mit seinen Freunden trug er stolz die T-Shirts mit der Aufschrift "Torkiller".
Bela (links) aus Arneburg erzählte stolz, dass sein Papa Trainer bei Lok Stendal ist. Mit seinen Freunden trug er stolz die T-Shirts mit der Aufschrift "Torkiller".
Foto: Astrid Mathis

Vom Kreveser SV nahmen beispielsweise die sechsjährigen Mädchen, die Bambinis, teil. Die waren genauso konkurrenzlos wie die Kreveserinnen in der Altersklasse 11 bis 13 Jahre. „Sind sie nicht niedlich?“, bemerkte Tretschok begeistert. Den Spaß am Fußball in Kinderaugen zu sehen, ist für ihn das Größte. „Mein Papa ist Trainer bei Lok Stendal und heißt Michael Fraß“, erzählte der kleine Bela von der Grundschule in Arneburg. Extra für das Turnier mit René Tretschok hatten er und seine Freunde T-Shirts mit der Aufschrift „Torkiller“ bekommen. Überhaupt waren an diesem Tag lustige Namen auf der Anzeigetafel zu lesen. „Die wilden Hühner“ gegen Team Schlaberbacke“, kündigte der Moderator an. „Ich bin das erste Mal mit meiner 4. Klasse dabei“, bemerkte Ingo Lühe von der Grundschule in Goldbeck. Nicht nur seine Schützlinge waren aufgeregt. Er selbst spielte früher bei Blau-Gelb Goldbeck und dann bei Sparta Erxleben mit. Bis heute steht er noch jeden Mittwoch und Sonntag mit den alten Herren auf dem Fußballplatz in Erxleben.

Lehrer Ingo Lühe kam mit Jungen aus der Grundschule Goldbeck und nahm zum ersten Mal an der Soccer Liga teil. Er selbst spielt heute noch jede Woche auf dem Sportplatz in Erxleben bei den Alten Herren mit.
Lehrer Ingo Lühe kam mit Jungen aus der Grundschule Goldbeck und nahm zum ersten Mal an der Soccer Liga teil. Er selbst spielt heute noch jede Woche auf dem Sportplatz in Erxleben bei den Alten Herren mit.
Foto: Astrid Mathis

Kreveser SV breit aufgestellt

Am Ende erspielte sich der Kreveser SV den Sieg. So breit aufgestellt wie dieser Verein war kein anderer an diesem Tag. In allen Altersklassen von 6 bis Ü 18 Jahre hatten sie Mannschaften am Start. Der Fußballfunke war längst bei den Eltern angekommen. Und so spielten sie letztlich sogar noch spontan ihr eigenes Turnier im Anschluss. Ohne Reingrätschen oder Fouls. Fair eben. „Ich bin immer wieder gern in Osterburg“, betonte René Tretschok, bevor er zum nächsten Turnier aufbrach.

René Tretschok liebt Fußball und ist für Fairness auf dem Platz. Von Osterburg (Kreis Stendal) ist er jedes Mal begeistert.
René Tretschok liebt Fußball und ist für Fairness auf dem Platz. Von Osterburg (Kreis Stendal) ist er jedes Mal begeistert.
Foto: Astrid Mathis

Die Sieger qualifizierten sich automatisch für das Bundesfinale vom 24. Bis 28. Juli am Werbellinsee in Brandenburg. Auch die Mannschaften mit dem fairsten Spiel wurden geehrt. In der Altersgruppe 6 bis 10 Jahre triumphierten die Jungs vom Kreveser SV.

Folgende Ergebnisse vom Turnier in Osterburg liegen der Volksstimme-Redaktion vor: 6 bis 10 Jahre männlich: 1. Gänseberg Kickers, 2. Platz Goldbeck 2, 3. Kickers Dynamite, Fairplay: die 4 Kicker, TuS Sandau 1, Kreveser SV Kickers; 11 bis 13 Jahre männlich: 1. Young Boys Schernikau, 2. FC Levante, 3. Team Schlaberbacke, Fairplay: Goal Hunters, Mini Messis, Team Gänseberg.