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Schulkonzept Bei uns wird geredet statt gehauen

Im Stadtwaldes um Barsberge starteten die fünften Klassen der Seehäuser Gemeinschaftsschule „J. J. Winckelmann“ in ihre Kennenlerntage.

Von Ralf Franke 12.08.2016, 08:47

Seehausen l  Im vierten Jahr der Neuorientierung der Bildungseinrichtung kann man da durchaus schon von einer Tradition sprechen. 29 Mädchen und Jungen bilden den neuen Jahrgang und derzeit zwei Lerngruppen. Die endgültige Klassenzusammensetzung steht erst Ende nächster Woche fest, wenn Lehrer und Schulsozialarbeiterin bei den Aktivitäten der kommenden Tage so viel über die Kinder erfahren haben, dass sie homogene Verbände bilden können, in denen Förderschüler ebenso unterrichtet werden wie Kinder, die den Realschulabschluss anstreben oder die es vielleicht mal aufs Gymnasium zieht, erklärte Petra Schmidt im Gespräch mit der Osterburger Volksstimme.

Petra Schmidt ist beim Wandel zur Gemeinschaftsschule praktisch so etwas wie eine Pädagogin der ersten Stunde, die in diesem Jahr nach der Abgabe ihrer siebten Klasse wieder mit einer fünften Klasse beginnt. Was Teil der angestrebten Jahrgangskompetenz der Lehrerinnen und Lehrer ist.

Auf der Agenda bis nächsten Freitag stehen neben dem ersten Kennenlernen unter anderem ein Besuch bei Bürgermeister Rüdiger Kloth im Rathaus, das Erforschen der Stadt (schließlich kommen nicht alle Kinder aus Seehausen), ein Beschäftigungsprogramm in der IB Freizeitstätte, ein Abstecher in die Bibliothek oder ins Grüne Klassenzimmer am Umfluter.

Außerdem werden die Neuen mit den Gepflogenheiten der Schule Vertraut gemacht, die an sich nichts mit der Gemeinschaftsschule an sich zu tun haben, sondern eine besondere Note der Einrichtung unter dem Motto „leise, langsam, freundlich, friedlich“ sind. Ein Konzept, das sich bewährt hat, bestätigte auch Schulleiter Axel Diebe, der gestern mit seiner Stellvertreterin Anne Reikowski in Barsberge vorbeischaute. „Natürlich werden die Schüler älter, natürlich testen sie sich und ihr Umfeld in der Pubertät aus. Aber bei uns wird mehr gesprochen als gehauen“, brachte es Giebe auf den Punkt.

Positiv ist aus seiner Sicht zusätzlich, dass die großen Klassen, die in den nächsten zwei Jahren auslaufen, auch positiv beeinflusst werden. Was besonders praktisch ist, weil die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden müssen und eine Trennung zwischen Gemeinschafts- und Sekundarschülern in den beiden Gebäuden nicht mehr so vollzogen werden kann wie am Anfang. Neben anderen Sachen komme auch das Prinzip der unverschlossen Türen bei den jungen Damen und Herren an, was er als Vertrauensbeweis wertet. Und das ist keine Erkenntnis des gestrigen ersten Schultages. Die Probephase ging schon im alten Schuljahr über die Bühne.

Überdies bereiten sich die fünften Klassen spielerisch auf ihre Projekte vor, die Bestandteil des selbständigen und selbstkontrollierten Lernens sind, für Sicherheit bei Vorträgen und beim freien Sprechen und damit insgesamt für mehr Selbstsicherheit sorgen sollen.