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Abriss erfolgt Schandfleck Molkerei ist verschwunden

Ein Schandfleck ist verschwunden, drei Bauplätze sind ausgewiesen: Wallstawes Bürgermeister Frank Wulff berichtet über kleine Veränderungen.

Von Anke Pelczarski 08.01.2016, 02:00

Wallstawe l „Für das Wallstawer Ortsbild ist es ein Erfolg, dass die einstige Molkerei weg ist“: Das sagt Frank Wulff, Bürgermeister der Gemeinde Wallstawe. Im Vorjahr sei das Gebäude mit Fördergeldern aus dem Programm der Altlastensanierung abgerissen worden. Es sei so marode gewesen, dass das Ordnungsamt das Aufstellen eines Bauzaunes verfügt hatte, damit kein Passant zu Schaden komme. „Die Fläche unterliegt jetzt einer zehnjährigen Frist, in der sie nicht bebaut oder verkauft werden darf“, erklärt er. Der Gemeinderat müsse sich Gedanken machen, dass das Areal „hübsch gestaltet“ werde.

Einige kleinere Bauvorhaben seien im Vorjahr umgesetzt worden. So seien die Straßen in Hilmsen und Nipkendey bis zur letzten Bebauung befestigt worden. „Eigentümer und Postzusteller hatten sich über den Zustand beschwert“, erinnert er sich. Jetzt seien bessere Bedingungen für die Einwohner erreicht worden. „Uns ist wichtig, dass wir auch die kleineren Ortsteile bedenken“, sagt Frank Wulff.

An den Ellenberger Weg in Wallstawe seien zwei, drei Reihen Naturpflaster angefügt worden, damit dieser nicht mehr ausgefahren werde. Geld habe die Gemeinde auch in Baumfräßarbeiten und den Rückschnitt der Gehölze investiert. „Beim Kugelahorn müssen wir regelmäßig aktiv werden, damit wir ihn im Wachstum zurückhalten“, erklärt der Bürgermeister.

Eine uralte Hecke am Friedhof in Gieseritz sei gerodet worden. Ein Zaun umgrenze jetzt das Areal. „Diese Maßnahme haben wir über die Jeetze-Landschaftssanierung umsetzen lassen, in der unsere Gemeinde Gesellschafter ist“, sagt Frank Wulff. Auch weitere Vorhaben im Außenbereich wie die Pflege von Banketten und Wegen konnten auf diese Weise umgesetzt werden. „Wir wollen die Gesellschaft auch in schweren Zeiten unterstützen“, betont er.

Angeschafft worden sei gute Winterdiensttechnik. „Wir haben keinen Partner mehr für den Winterdienst gefunden", begründet der Bürgermeister. Deshalb halte die Gemeinde jetzt eigene Technik vor, mit der die anfallenden Arbeiten ausgeführt werden.

Erst würden die Gehwege im Bereich der Bushaltestellen geräumt, dann die kommunalen Straßen. An allen Stellen gleichzeitig könnten die Gemeindearbeiter auch nicht sein, ergänzt er.

„Wir hatten uns für 2015 vorgenommen, in die Turnhalle zu investieren. Doch die Kilowattstunden, die wir wohl dadurch sparen würden, reichten nicht aus, um Fördermittel zu erhalten“, sagt der Wallstawer. In diesem Jahr solle das Projekt möglichst im ersten Halbjahr umgesetzt werden. Erneuert werden sollen die Hallendecke, die Beleuchtung und die Elektroanlage. Zudem solle eine zusätzliche Heizungsanlage entstehen, die mit dem Dorfgemeinschaftshaus gekoppelt werden soll, erklärt er.

Ziel des Rates sei es, Leute im Ort zu halten. Im Vorjahr seien durch eine Ergänzungssatzung in Ellenberg drei Bauplätze ausgewiesen worden. „Der erste Interessent wird dort bauen“, weiß Frank Wulff. Für Wallstawe lägen drei Bauanträge vor. Der Rat plane, eine Ergänzungssatzung zur Bahnhofsstraße in Wallstawe zu verabschieden, so dass es dort auch Möglichkeiten für Bauwillige gebe. Die einstige Kita sei übrigens mittlerweile auch verkauft.

„Im Gemeinderat arbeiten wir gut zusammen. Hier engagieren sich die richtigen Leute, die die Bürger aller Ortsteile vertreten. Ich denke, wir haben eine vernünftige Linie gefunden“, urteilt der Bürgermeister. Und falls es doch Probleme vor Ort geben sollte, dann seien die Einwohner eingeladen, diese während einer Ratssitzung in der Fragestunde vorzubringen.

Ein Höhepunkt des Jahres 2015 sei die Ernennung des ersten Ehrenbürgers der Gemeinde gewesen: Dietrich Meyer habe sich jahrzehntelang als stellvertretender Bürgermeister engagiert, sich aber auch für das Zusammenwirken in der Region und das Zusammenwachsen der einst eigenständigen Kommunen eingesetzt.

„Letzteres erweist sich als nicht ganz so einfach. Die Kinder beispielsweise werden in unterschiedlichen Kitas betreut und lernen an verschiedenen Schulen. Wir sind durch die Einzugsbereiche etwas zerteilt“, macht Frank Wulff deutlich.

Dennoch würden sich viele Vereine und private Veranstalter mit einbringen, damit etwas Leben in die Gemeinde kommt. Das Oldtimer-Treffen werde immer beliebter und umfangreicher, nennt er ein Beispiel von vielen. Wenn Zuschüsse gebraucht werden, dann werde ein Antrag eingereicht und im Rat darüber diskutiert, inwieweit die Förderung unterstützt werde. Die Praxis habe sich bislang als gut erwiesen.

„Ich möchte gern mit fortführen, was wir angefangen haben", sagt der Wallstawer. Deshalb wolle er sich der Wahl zum Bürgermeister, die am 13. März stattfindet, stellen. „Ich habe den Wunsch, dass es für die Gemeinde weitergeht. Wichtig ist es, im Rat Kompromisse zu finden. Denn nicht nur einer hat recht“, erklärt er. Frank Wulff hofft, dass viele Einwohner sich mit einbringen, um das Leben in der Kommune attraktiver zu machen. „Ich wünsche allen Bürgern ein gesundes Jahr 2016“, fügt er abschließend hinzu.