Bullenball Nur noch 43 Betriebe

Zum Bullenball hatte am Samstagabend der Kreisrinderzuchtverein Salzwedel eingeladen.

Von Oliver Becker 19.03.2017, 23:01

Salzwedel l Rund 90 Rinderzüchter mit Partnern, Freunden und Bekannten konnte Jürgen Kersten, Vorsitzender des Kreisrinderzuchtvereins Salzwedel, zur Informations- und Auszeichnungsveranstaltung des Rinderzucht- und Milchkontrollvereins, besser bekannt als Bullenball, am Sonnabend im Foyer des Kulturhauses begrüßen. Seit nunmehr 24 Jahren treffen sich die Züchter einmal im Jahr zu ihrem Ball.

Leider seien die Beteiligungszahlen rückläufig, bedauerte Kersten und erinnerte an Bälle mit mehr als 250 Gästen, die im großen Saal des Kulturhauses gefeiert wurden. Seit dem Wegfall der Milchquote und wichtiger Handelspartner im Ausland habe sich der Milchpreis stark nach unten bewegt, informierte Kersten.

Vor 20 Jahren zählte der Kreisrinderzuchtverein noch 104 Betriebe, während es aktuell nur noch 43 seien, sagte er. Mittlerweile habe sich der Preis mit 0,33 Euro je Liter wieder etwas stabilisiert. „Beim Preis sind wir jetzt wieder da, wo wir vor 25 Jahren schon einmal waren“, fügte Kersten hinzu.

Doch die Jahre, in denen die Preise unter 0,20 Euro je Liter gesunken waren, müssten erst einmal wieder aufgeholt werden, gab auch Christian Schmidt von der Agrargesellschaft mbH Siedenlangenbeck am Rande des Balls zu bedenken. Kredite mussten auch in dieser Zeit bedient und neue Investitionen getätigt werden, um wettbewerbsfähig bleiben zu können. Zudem seien die Nebenkosten kontinuierlich gestiegen.

Dass die altmärkischen Milchproduzenten gute Ergebnisse liefern, wurde auch mit der Aufstellung der Betriebe belegt, in deren Ställen die 100 000 Liter-Kühe standen. Die Litermenge pro Kuh, über einen Zeitraum von zehn Jahren, wird vom Milchkontrollverein Salzwedel ermittelt. Der Vorsitzende des Vereins, Eckhard Schulz, hatte die Liste der Betriebe (siehe Info-Kasten) und die Pokale, in Form von Modellkühen, mit zum Ball gebracht. Gemeinsam nahm er mit Jürgen Kersten die Auszeichnungen vor.

Nach dem offiziellen Teil unterhielt die Theatergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Beetzendorf die Gäste mit einigen Sketchen, die auf Situationen aus dem täglichen Leben basierten. Danach spielte das Duo „SaLü“ zum Tanz auf. Bis weit nach Mitternacht wurde getanzt, geplaudert und sicherlich auch gefachsimpelt.