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Fricopan Ein Abschied mit vielen Tränen

Die Mitarbeiter des Backwarenherstellers Fricopan im Immekath sagten Tschüss mit einem Gottesdienst und einer Party.

Von Antje Mewes 31.08.2016, 15:07

Immekath l Gestandene Männer schämten sich ihrer Tränen nicht. Am Mittwochvormittag haben sich die Mitarbeiter von Fricopan von ihrem Betrieb und ihren Arbeitsplätzen verabschiedet. Mit einer Party vor dem Hausverkauf des Werkes. Auch wenn ihnen nicht nach feiern zumute war, waren doch viele gekommen, um noch einmal im Kreis der Kollegen zusammenzusein.

Getränkewagen und Gulaschkanone standen parat, als die Männer und Frauen sich nach einem Gottesdienst in der Immekather Kirche auf dem Betriebsgelände versammelten.

Zuvor hatte Pfarrer Bernd Schulz das Aus von Fricopan mit einer Todesstunde verglichen und so enthielt seine Predigt viele Elemente, die von Beerdigungen bekannt sind. Die Beschäftigten müssten viel ertragen und erleiden. Sie hätten mit ihrem Arbeitsplatz ihre Perspektive über Jahre verloren. „Es ist eine Zeit der Tränen“. Er machte aber auch Mut: „Bei jedem Abschied lernen wir, dass sich neue Wege öffnen.“

Bei der Party sprach noch einmal Betriebsratschefin Gerda Hentschel zu den Mitarbeitern. „Es ist ein ganz ganz schwerer Tag und es tut weh, dass wir nun heute alle auseinandergehen müssen“, sagte sie und empfahl den  Kollegen in Kontakt zu bleiben. Hentschel: „Tauscht eure Telefonnummern und Adressen.“ 20 Jahre lang hätten die Fricopaner gute Arbeit geleistet. „Ihr seid diejenigen, die Fricopan zu dem gemacht haben, was es ist“, sagte Hentschel. Sie wünschte allen einen neuen Job. „Es tut sich bestimmt wieder eine Tür auf“, gab sie sich optimistisch.