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Heimaträtsel Es war einmal ein Schuhgeschäft

Beim 19. Volksstimme-Heimaträtsel beteiligten sich wieder zahlreiche Leser. Gesucht war das Gebäude Holzmarktstraße 8 in Salzwedel.

Von Antonius Wollmann 26.12.2016, 02:00

Salzwedel l Groß war die Resonanz auf das 19. Heimaträtsel. Und fast alle Teilnehmer hatten die richtige Lösung parat: Es handelt sich um das Schuhgeschäft Peter Heimes in der Holzmarkstraße 8. Zu DDR-Zeiten hatte dann ein Friseur die Räume bezogen, ehe sie vom PGH-Friseure übernommen wurden. Heute ist dort, seit den 1990er-Jahren, das Fotostudio Wunberger beheimatet.

Eva-Maria Jasarevic erzählt, dass „dahinter eine traurige Geschichte steckt. Peter Heimes ist 1944 bei einem Flugzeugabsturz gestorben. Seine Witwe hat das Geschäft dann weitergeführt. Später ist dann ein Friseur in die Räume gezogen.“

Lange rätseln musste Inge Kulla, ehe sie sich sicher war: „Es kann sich nur um das ehemalige Schuhgeschäft Peter Heimes handeln. Ich habe es schließlich an den beiden Vitrinen erkannt.“ Auch an eine Werkstatt im Hinterhof könne sie sich dunkel erinnern.

Ganz lebhafte Erinnerungen hatte Johanna Looff, als sie das alte Foto betrachtete. „Der Laden gehörte ursprünglich Peter Heimes. Links daneben hatte der Kaufmann Erich Weber sein Geschäft. Er besaß eine Mohnmühle. Deshalb haben wir dort immer den Mohn für unseren Weihnachtskuchen gekauft.“ Rechts grenzte das Café Kruse an den Schuhladen. „Dort haben wir Schlagsahne bekommen“, sagt Johanna Looff.

Gottfried Przybylski hatte auch die richtige Antwort parat. Dass Erich Weber daneben seinen Laden betrieb, wusste er ebenfalls: „Als Kinder sind wir, nach dem Krieg, dort immer zum Einkaufen gegangen. Herr Weber war sehr kulant und hat öfter angeschrieben.“

Hildegard Fehse ist sich sicher: „Das Foto kann nur während des Krieges oder in der Vorkriegszeit entstanden sein. Denn in der Nachkriegszeit gab es nirgendwo Schuhe zu kaufen.“

Derselben Meinung ist Bodo Habermann: „So ein komfortables Geschäft existierte nach 1945 nicht mehr in Salzwedel.“ Der Lebensmittelhändler Weber ist in seinem Gedächtnis ebenfalls gespeichert: „Er war ein älterer Herr und sehr nett.“

Ihre Mutter sei Stammkundin bei Peter Heimes gewesen, erzählt Gabriele Schröder. „Das Schuhgeschäft gab es aber maximal bis zur Gründung der DDR.“

Rotraud Karweil weiß zwar nichts mehr von dem Schuhgeschäft, sie ist sich jedoch sicher: „Es handelt sich um das Fotostudio Wunberger in der Holzmarktstraße.“