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Kommunalgesellschaft Tourismus auf neuem Weg

Der Regionalverein wird aufgelöst, die Fusion mit dem Tourismusverband Altmark entfällt.

Von Antje Mewes 17.02.2017, 02:00

Salzwedel l Es ist das geänderte Vergabe-, Beihilfe- und Steuerrecht der Europäischen Union, das bei der Organisation des Tourismus in der Altmark zum Umdenken zwingt. Um weiter Förderprogramme nutzen zu können, muss ein zu 100 Prozent kommunaler Träger diese Aufgabe übernehmen. Ziel ist nun, eine „zukunftsfähige Organisationsstruktur zu erarbeiten“, teilte Mandy Hodum, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Altmark, mit. Dazu sind Arbeitsgruppen gebildet worden, die unterschiedlichste Modelle und Strategien erarbeitet und geprüft haben, berichtete Verbandsvorsitzender und Salzwedels Landrat Michael Ziche auf Nachfrage der Volksstimme. Als mögliche Gesellschafts-/Rechtsformen stehen eine kommunale GmbH oder eine Anstalt des öffentlichen Rechts zur Debatte. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Dies soll aber noch im ersten Halbjahr 2017 erfolgen. Dann müssten beide altmärkischen Kreistage zunächst eine Auflösung des Tourismusverbandes beschließen. Ab Januar 2018 soll die neue Organisationsform arbeitsfähig sein.

Bis dahin muss auch eine Möglichkeit gefunden werden, wie die Zusammenarbeit mit den privaten Tourismusanbietern fortzusetzen ist. „Das lief in der Vergangenheit erfolgreich und wir haben gute Erfahrungen damit gemacht. Das soll auf keinen Fall verloren gehen“, sagte Ziche. Zudem seien die Städte und Gemeinden, die altmarkweit bislang fast alle Mitglieder im Tourismusverband sind, einzubeziehen. Wie und welcher Form das gelingt, sei bis zum Sommer auszuloten. Insgesamt zählt der Verband 76 Mitglieder.

Die Geschäftsführerin gibt sich dahingehend betont gelassen. „Wir haben keine Eile,“, schätzt Hodum ein. Noch sei der Verband, der nach offizieller Lesart ein eingetragener Verein ist, arbeitsfähig. Die Präsentation der Altmark auf der Grünen Woche sei erfolgreich gelaufen. Momentan werde der Auftritt auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) vorbereitet und auch die für dieses Jahr aufzulegenden Publikationen seien gedruckt.

Die geplante Auflösung des Verbandes, der sich als Lobbyist für alle Touristiker in der Region sieht, zieht auch das Aus des Regionalvereins Altmark nach sich. Ursprünglich war eine Fusion beider Vereine geplant.

Dem Regionalverein fehlt es nun schlicht an Aufgaben, die noch für die Kreise zu leisten sind. In der neuen EU-Förderperiode 2014 bis 2020 seien Entscheidungskompetenzen beispielsweise über den Fonds ELER oder das Leaderprogramm aus der Region hin zur Landesebene verschoben worden. Zudem gehe es auch beim Regionalverein darum, dass beihilferechtliche Vorgaben nicht mehr erfüllt werden können. Die weitere Organisation und Umsetzung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) Altmark übernimmt künftig die regionale Planungsgemeinschaft.