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Naturerbeverein Vorsitzender verlässt Posten

Zum Jahresende legt Ulf Müller, Vorsitzender des Naturerbevereins Vissum, nach zehn Jahren sein Amt nieder.

Von Helga Räßler 22.05.2017, 15:00

Kassuhn l Als Urgestein des Naturerbevereins Vissum will Vorsitzender Ulf Müller nun den Staffelstab an andere übergeben. „Ich erkläre hiermit meinen Rücktritt zum 31. Dezember dieses Jahres“, eröffnete er während der Jahreshauptversammlung auf dem Kassuhner Dorfplatz seinen verblüfften Vereinskollegen. Vor zehn Jahren habe er den Verein mit aus der Taufe gehoben, aber jetzt sei es für ihn Zeit, eine Pause einzulegen. Er haben das Vereinsleben und die Aktivitäten maßgeblich geleitet und begleitet. „Jetzt ist Zeit, sich neu zu orientieren“, sagte er. „Für den Verein eine Chance, eine bessere Struktur aufzubauen.“

Mit dieser Ankündigung überraschte der Kassuhner die 15 anwesenden Vereinsmitglieder, aber nicht den Vorstand. Der war bereits im Vorfeld informiert. „Wir akzeptieren den Wunsch von Ulf Müller, aber wir bedauern das sehr“, sagte Vizevorsitzender Uwe Hundt. „Doch bis zum Jahresende setzen wir weiter auf sein Engagement beim Realisieren der geplanten Vorhaben“, fügte er hinzu. Und genau zu den 2017 noch anstehenden Projekten gab es an dem Abend geteilte Meinungen. „Der Wert des Vereins liegt für mich vor allem im Sozialen“, machte Peter Behrens seinen Standpunkt deutlich. Der Verein sollte sich nicht zu viele Projekte vornehmen. Umweltschutz sei für ihn nicht nur die Vielzahl an Maßnahmen, sondern ein Wert an sich und etwas, das jeder auch persönlich praktizieren könne. „Durch die Aktivitäten sollten wir uns nicht überfordern, sondern unseren Zusammenhalt stärken.“

Das sah auch Vorstandsmitglied Eva-Maria Mittag so. „Vielleicht können wir Arbeiten ja auch verschieben“, meinte sie. Kirsten Körting fand das nicht gut. „Wenn wir einen Rückzieher machen, werden wir unglaubwürdig“, argumentierte sie. Die Trafohausprojekte – 16 sind es insgesamt, wenn alle umgebaut sind – das grüne Klassenzimmer am Bahndamm, die Komplettierung des Imkereiprojekts und die Einrichtung eines neuen Insektenhotels sollten schon neben den laufenden Pflegearbeiten bewältigt werden.

„Aber in Zukunft sollten wir uns weniger vornehmen“, betonte sie. „Und wir sollten außerdem jede Gelegenheit nutzen, um junge Leute in den Verein zu holen“, erklärte Jim Brose, der noch bis Ende August sein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Verein absolviert. „Und wenn ich könnte, würde ich weiter machen, engagieren werde ich mich auf jeden Fall weiter“, versicherte er.

Wie es künftig konkret im Verein weiter gehen und wer welche Arbeiten übernehmen wird, soll in einer Runde am Freitag, 16. Juni, ab 18 Uhr auf dem Dorfplatz beraten werden.