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Naturschutz Drei Tonnen Müll in acht Jahren entsorgt

Die unter Naturschutz stehenden Teiche in Lübbow werden auch von Salzwedelern genutzt. Nun hat der Nabu das Gebiet abgesperrt.

Von Alexander Rekow 03.06.2017, 03:00

Lübbow/Salzwedel l Fassungslos sitzt Klaus Müller, Mitarbeiter beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu), an den Lübbower Teichen. Vor ihm stapeln sich, wie jede Woche wenn Badewetter ist, Unmengen an Abfällen der Badegäste. Müllsäcke, Windeln, Plastik, ein Grill und überall Bierflaschen. „Ich habe seit 2009 ganze drei Tonnen Müll entsorgt“, zeigt sich Müller verärgert. Er hat den Abfall extra auf einer Deponie gewogen.

Das Areal ist ein Schutzgebiet des Nabu, in welchem sich Tiere wie der Flußregenpfeifer bewegen, die auf der Roten Liste stehen - also vom Aussterben bedroht sind. Hinzu kommt die Flora, welche unter der Vermüllung leidet. „Es sind fast immer Autos mit Salzwedeler Kennzeichen“, weiß Müller, der sich die Autokennzeichen notiert und Fotos macht. Erste Maßnahme: Klaus Müller hat in der Vergangenheit bereits Steinbarrieren am Eingang aufgestellt: „Die fahren sonst sogar mit dem Auto bis zum Wasser“, ärgert er sich.

Seit vergangenem Mittwoch hat Klaus Müller nun auch Zäune aufgestellt und Schilder angebracht, die auf das Schutzgebiet hinweisen und ein eigenständiges Betreten verbieten. Aber: „Die Leute heben die Zäune einfach beiseite und reißen die Schilder ab“. Als Müller über das Gelände streift, entdeckt er ein junges Pärchen aus Salzwedel beim Sonnenbad und klärt sie auf. Diese sind ziemlich verdutzt, als Müller sie ins Gebet nimmt. „Das war uns nicht wirklich bewusst, aber wir werden in Zukunft im Arendsee baden und das auch unseren Freunden so sagen.“

Künftig wird zudem die niedersächische Polizei das Privatgelände vom Nabu in Lübbow regelmäßig kontrollieren.