Stadtbild Salzwedel Wie nach einem Krieg

Der DEBA-Geschäftsführer beklagt leerstehende Ruinen in Salzwedel. In einem Fall gibt es Hoffnung auf Beräumung.

Von Alexander Walter 03.06.2016, 16:24

Salzwedel l Dietrich von Gruben, Geschäftsführer des Unternehmens Deba, hat das Straßenbild in Altperverstraße und Gardelegener Straße beklagt. Es sei niemandem zu vermitteln, dass die Ruine der einstigen Gaststätte „Stoffregen“ in der Altperverstraße 17 immer noch da sei. Das störe das Image der Stadt, sagte von Gruben. Auf Anfrage erklärte Kreissprecherin Birgit Eurich dazu: Der Landkreis habe einen Nachlassverwalter mit dem Verkauf von Ruine und Grundstück beauftragt. Es gebe mehrere Interessenten. „Zurzeit laufen Verkaufsverhandlungen“, sagte Eurich.

Der Altmarkkreis hatte das seit Jahren leerstehende Gebäude wegen Einsturzgefahr 2013 teilweise abreißen lassen. Der Rückbau erfolgte dabei mit Steuergeld und nur soweit, wie dies zur Vorbeugung von Gefahren durch herabstürzende Gebäudeteile notwendig war. Der Besitzer des Hauses, ein in Konkurs gegangenes Unternehmen, war nicht mehr zu belangen.

Kritik übte von Gruben auch am Erscheinungsbild der Gardelegener Straße, in der sich das seit Jahren verfallende Chemiewerksgelände befindet. „Hier sieht es teilweise aus, wie nach einem Krieg“, sagte von Gruben. Es sei nicht einfach, Auswärtigen vor einer solchen Kulisse ein innovatives Industrieunternehmen zu präsentieren. Der Altmarkkreis hatte die Stadt zuletzt 2014 auf die Möglichkeit der Förderung einer Altlastensanierung des Geländes mit bis zu 80 Prozent der Kosten hingewiesen. Die Verwaltung erklärte damals, die Stadt habe sich um eine Lösung des Problems bemüht. Entsprechende Initiativen seien aber an den komplizierten Besitzverhältnissen auf dem Gelände gescheitert. Auf Anfrage der Volksstimme erklärte Stadtsprecher Andreas Köhler vor wenigen Tagen dazu: „Es gibt nichts Neues.“