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Überraschungsfund Klassenfoto in der Küche: Wer erkennt sich?

Ein altes Klassenfoto weckte die Neugier des Arendseers Andreas Körner. Jetzt sucht er Leute, die sich darauf wiedererkennen.

Von Helga Räßler 10.03.2017, 20:00

Arendsee l Seit 1999 wohnt Andreas Körner zusammen mit seiner Frau und den beiden Kindern in dem neuen Einfamilienhaus am Rosenweg in Arendsee. „Es ist neu erbaut, niemand wohnte da vorher drin“, erzählt er. Und auch die eingebaute Küche sei neu gewesen. Nach fast 20 Jahren sollte es eine neue sein. „Als wir die Schränke jetzt Anfang des Jahres ausräumten, weil wir eine neue Kücheneinrichtung wollten, lag da plötzlich dieses Foto herum“, berichtet der Landwirt.

Es ist ein altes Klassenfoto in Schwarz-Weiß mit Kindern und einigen Erwachsenen, die im Stil der 1950er Jahre gekleidet und frisiert sind. Sie tragen offensichtlich Sonntagskleidung und stehen vor der Rückseite eines Fachwerkhäuschens oder -stallgebäudes. „Auf der Rückseite steht: ,Gruß von Karin, das waren schöne Zeiten‘“, so Körner weiter. Seine Mutter heiße zwar auch Karin, aber es sei nicht ihr Bild.

„Es ist auch nicht ihre Handschrift hintendrauf“, betont Körner. Aber auch die Nachfragen und Recherchen bei seinen Eltern, den Eltern seiner Ehefrau und bei seinen Großeltern brachten keine Aufklärung darüber, wer auf dem Foto zu sehen war oder wann und aus welchem Anlass es entstand. „Und vor allem treibt mich die Frage um, wie das Foto in unser Haus, in unsere Küche gekommen ist“, machte Andreas Körner klar. Das sei ihm ein großes Rätsel.

Das wolle er lösen. Deshalb sucht er nun Leute, die das Foto wiedererkennen, oder den Ort, wo es geschossen wurde. „Oder auch jemanden entdecken, den sie von früher her kennen“, meint Körner. Er wünscht sich, dass jemand mit Bezug zu der Aufnahme sich bei ihm meldet. Oder auch im Redaktionsbüro in Arendsee für die Volksstimme. „Denn es wäre doch schade, dieses historische Erinnerungsstück, das vielleicht für irgendjemanden eine Bedeutung hat, einfach wegzuwerfen“, meint er.

Er selbst stammt aus Arendsee und wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern im heutigen sogenannten Hasenwinkel auf. Zu DDR-Zeiten betrieben die dort eine Landwirtschaft. „Das Luftbild hier in der Küche zeigt das Anwesen“, sagt er und weist auf das gerahmte Foto hinter sich. Sein Vater ist gebürtiger Leppiner, seine Mutter kam aus Krüden. Das Landwirtschaftswesen erlernt hat Andreas Körner noch in der damaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG). Heute arbeitet er in Ritzleben.