Ein Vertrag und seine Folgen

Salzwedel l Holger Schulz ist neuer Ortsbürgermeister von Mahlsdorf. Er wurde am Montagabend einstimmig vom Ortschaftsrat gewählt. Die Wahl war notwendig geworden, weil der bisherige Ortsbürgermeister Hartmut Beierlein von seinem Amt zurückgetreten war.

Über das Warum war in den vergangenen Tagen im Ort bereits diskutiert worden. „Es gibt so viele Gerüchte. Wir möchten gern wissen, was passiert ist“, erklärten gleich mehrere der 20 zur Sitzung erschienenen Einwohner. Arne Beckmann, der die Sitzungsleitung übernommen hatte, erklärte daraufhin, dass es sich um Dinge handele, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien. Das wiederum wollten seine Ortschaftsrats-Kollegen Holger Schulz und Jana Schweizer so nicht stehen lassen. Holger Schulz klärte die Anwesenden auf.

Demnach habe Harmut Beierlein bereits seit acht Jahren einen Vertrag mit der Hansestadt als Gemeindearbeiter für Mahlsdorf und Maxdorf. Öffentlich gemacht hatte er dieses Sachverhalt gegenüber dem Ortschaftsrat allerdings nicht. Im Gegenteil, Beierlein habe stets behauptet, man habe nur zwei Gemeindearbeiter. Dass er als dritter Arbeiter angestellt war, habe er in den acht Jahren nie gesagt, so Holger Schulz. Nach Volksstimme-Informationen hatte sich Harmut Beierlein in dieser Zeit um die Einteilung der beiden anderen Gemeindearbeiter sowie um Technik und Organisation gekümmert. Laut Vertrag standen ihm dafür 2,7 Stunden pro Woche auf Mindestlohnbasis zur Verfügung.

Selbst Rasen gemäht oder Grünflächen gepflegt hat der ehemalige Ortsbürgermeister nicht. „Das alles ist nur herausgekommen, weil wir vehement vom Bauamt eine Aufstellung der Grünflächen verlangt haben. Die haben wir dann vor der vergangenen Sitzung des Ortschaftsrates bekommen“, berichtete Jana Schweizer. Hartmut Beierlein sei daraufhin angesprochen worden und habe den Sachverhalt bestätigt. „Wir haben ihm dann nahegelegt, von seinen Ämtern zurückzutreten, da es keine Vertrauensbasis mehr gibt. Das hat er auch getan“, so Jana Schweizer. Der Ortschaftsrat besteht nun nur noch aus vier Mitgliedern.