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Versteigerung Unterhose mit Hammerschlag

Es sind vor allem die Fahrräder und kuriose Stücke, die viele Interessenten zur Fundsachenversteigerungen locken.

Von Uta Elste 06.06.2016, 12:00

Salzwedel l Seit 2010 besiegelt Eiko Petruschkat die Versteigerungen der Fundsachen mit dem kleinen Holzhammer. Am Sonnabend war er gemeinsam mit Anja Weißbach, Sabine Schulz, Anne Baetke und Heike Meyer wieder im Einsatz. Letzterer fiel die Aufgabe zu, die jeweiligen Angebote zu präsentieren, damit sie potenzielle Bieter vor dem Gebot noch einmal in Augenschein nehmen konnte. Eine anstrengende Aufgabe in der Mittagssonne auf dem Platz vor dem Bürgercenter.

Zum Aufwärmen bot Eiko Petruschkat zuerst ein Fernglas an, das nach dem Einstiegsgebot von 1 Euro schließlich für 23 Euro einen neuen Besitzer bekam. Beim Zuschlag unterlief ihm noch ein Versprecher, als aus den 23 Euro aus Versehen 83 Euro wurden.

Bevor neue Besitzer für die 32 Fahrräder gesucht wurden, kamen noch eine digitale Kompaktkamera, Damen- und Herrenuhren sowie Armbänder und ein Kinderportmonee an die Reihe. Mit amüsiertem Lächeln verfolgten die Zuschauer die Versteigerung von drei langen Unterhosen in Größe 5, die sich ein emsiger Bieter ebenso sicherte wie zwei Unterhemden. Die Frage, warum die originalverpackte Wäsche überhaupt versteigert werde, beantwortete Eiko Petruschkat mit dem Hinweis, dass das bei Fundsachen eben so üblich sei.

Zahlreiche Fahrräder wurden mit einem Einstiegsgebot von einem Euro präsentiert. Ihre neuen Besitzer konnten sie meist für einen Betrag zwischen 30 und 45 Euro in Empfang nehmen. Bei Fahrrädern im besseren Zustand lagen die Einstiegsgebote meist bei 10 oder 20 Euro, allerdings waren die Bieterwettbewerbe mitunter recht schnell wieder beendet.

Schwarze Damenräder zählten am Sonnabend mit zu den Favoriten und bekamen bei Einstiegsgeboten von 10 Euro meist für etwa 50 Euro einen neuen Besitzer. Den höchsten Erlös erzielte ein weißes Mountainbike, dass letztlich bei einem Einstiegsgebot von 20 Euro für 156 Euro unter den Hammer kam.

Spannend wurden die einzelnen Versteigerungen häufig dadurch, dass Eiko Petruschkat oft schon vom „Ersten“ zum „Zweiten“ gekommen war, den Holzhammer bereits erhoben hatte und dann doch noch der bis dahin höchste Betrag überboten wurde.

Die Mitarbeiter der Stadtverwaltung mussten übrigens kein einziges Fundstück wieder einpacken. Erstaunlicherweise fanden selbst die Fahrräder in einer zweiten Runde noch neue Besitzer, bei denen die Räder verbogen und Ketten zerrissen waren sowie Reifen kaputt von den Felgen hingen. Der Bieterwettbewerb in kleinen Schritten, der dann bei 50 Cent begann, endete mitunter erst jenseits der Zehn-Euro-Grenze. Nach eineinhalb Stunden Versteigerung konnte Anja Weißbach eine Einnahme von 1285 Euro verzeichnen.