Hungerstein Und er bewegte sich doch

Der bekannte „Hungerstein“ am Elbufer befand sich früher an einer ganz anderen Stelle.

Von Massimo Rogacki 14.08.2015, 18:56

Schönebeck l Eigentlich liebt Jürgen Mensing seine Spaziergänge an der Elbe. Bis zu dem Moment, in dem er die Bune mit der Nummer 311 erreicht. Dann nämlich stellt er sich seit zwei Jahren die immer gleiche quälende Frage. Was ist mit dem „Hungerstein“ passiert? Denn der markante Findling, über 100 Jahre galt er als sichtbares Zeichen für einen niedrigen Pegelstand in der Elbe, ist schon lang nicht mehr an seiner angestammten Stelle inmitten der Elbe zu finden. Vielmehr liegt er nun etwa 40 Meter von seiner Ur-Position entfernt, unbeachtet am Elbufer. „Früher haben sich die Bauern noch danach gerichtet, der Stein gehört zu Schönebeck wie die Türme von St. Johannis oder das Gradierwerk. Ich verstehe nicht, wie der Stein hierher kommen konnte“ sagt der 71-jährige Rentner. Schon einmal, vor etwa zwei Jahren, beschäftigte sich die Volksstimme mit der Frage nach dem vermeintlich wandernden Stein.

Die These damals: Bagger des Wasser- und Schiffahrtsamtes Magdeburg hätten den Findling versetzt. Natürliche Gründe für die Wanderung verwirft Jürgen Mensing. „Das halte ich für ausgeschlossen. Da muss schon schweres Gerät verwendet worden sein.“ Ronald Günther vom Landesamt für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) kann den Verbleib des Steines auch nicht genau erklären, auch er hält es allerdings für ausgeschlossen, dass er auf natürliche Weise gewandert ist.

Warum aber weiter im Trüben fischen und langwierige Recherchen anstellen? Jürgen Mensing hat schon eine Lösung parat. „Fragen Sie doch einfach die Leser, dann kriegen wir umgehend die Auflösung!“, rät der 71-Jährige. Gesagt, getan. Liebe Leser, Sie wissen doch bestimmt, wer den beliebten „Hungerstein“ dereinst bewegt hat, oder?