Ausstellung im Treff Die Fängerin der versteckten Momente
„Metamorphose“ heißt die neue Ausstellung im Schönebecker soziokulturellen Zentrum Treff.
Schönebeck l Die 1993 in Kiew geborene, jetzt in Berlin studierende Künstlerin Tetyana Griniwa stellt erstmals in Deutschland ihre Bilder aus. Abstrakte Arbeiten sind da zu sehen, abstrakt sicherlich - aber so, wie sie wohl selbst ein Kunstkenner noch nicht gesehen hat.
Die 22-Jährige bringt Bilder zu Papier, die ein bisschen an den Kubismus erinnern, nur dass bei Tetyana Griniwa in der Regel nichts Figürliches erscheint, sondern rein Formen. Hinter denen wiederum Eindrücke stehen: scheinbar versteckte Momente des Tages, wie fallende Tropfen oder Schaumkronen auf dem Wasser. „Ich plane es nicht. Es kommt einfach so raus“, umschreibt die junge Künstlerin den Schaffensprozess. In einem Videoportrait, wie der „Treff“ ihn über jeden Künstler zur Vernissage dreht, erfahren die Gäste der Ausstellungseröffnung Persönliches über Tetyana. Zum Beispiel, dass sie 2002 mit ihrer Familie nach Bernburg gezogen ist, dass sie seit 2012 Kunstgeschichte und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin studiert, dass sie in einer künstlerisch geprägten Familie aufgewachsen ist und ihr Vater - der ebenfalls schon im „Treff“ ausgestellt hat - sie inspirierte, selbst Bilder zu gestalten.
„Fein, zart, sensibel sind die ersten Worte, die mir beim Betrachten Deiner Bilder einfallen“, sagt Christian Huppertz vom „Treff“ in seiner Laudatio, von der er hinterher behaupten wird, dass sie dem Stile nach keine Laudatio ist. Wie an sich selbst, aber zugleich auch an alle Anwesenden gewandt, fügt er hinzu: „Die Kunst mit der Kunst besteht darin, in sie einzutauchen und sie sich zu eigen zu machen.“
Wann sie denn angefangen habe mit dem Malen und Zeichnen, will die Volksstimme wissen. „Meine Eltern haben mir als Kind Stift und Papier in die Hand gedrückt - so zur Beschäftigung“, erinnert sich Tetyana lächelnd.
Im „Treff“ stellt sie zum zweiten Mal eigene Bilder aus, ihre erste Ausstellung hatte sie in einem Galeriecafé in der ewigen Stadt Rom. In Schönebeck sind ihre Bilder bis 23. Oktober zu sehen, weitere Infos heute von 10 bis 16 Uhr unter Telefon (03928) 6 75 22.
