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Bauausschuss Steinhafen soll attraktiver werden

Viele einzelne Projekte sind während der jüngsten Sitzung des Bauausschusses zur Sprache gekommen.

Von Ulrich Meinhard 29.03.2016, 19:19

Schönebeck l Während des Baus der neuen Elbebrücke in Schönebeck machte vor gut drei Jahren das Gerücht die Runde, die alte, die Thälmann-Brücke solle mit Fertigstellung der neuen nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden dürfen. So ist es nicht gekommen. Diese Variante hätte freilich einen gewissen Vorteil gehabt. Denn die Thälmenn-Brücke ging in den Besitz der Stadt Schönebeck über, nachdem die Streckenführung der B 246a mit der neuen Elbauenbrücke verbunden wurde. Der Eigentümerwechsel bedeutet für die Stadt ein Kostenplus. Allein in diesem Jahr müssen rund 80 000 Euro aufgewendet werden für den Erhalt. „Folgekosten kommen in den nächsten Jahren weiter auf uns zu“, sagte Schönebecks Baudezernent Guido Schmidt während der Sitzung des Bauausschusses. Seinen Aussagen nach ist Schönebeck damit die einzige Stadt in Sachsen-Anhalt, der eine Elbebrücke gehört. Auszubessernde Schäden entstehen vorrangig durch den Kraftverkehr.

Eine weitere, nicht minder schwerwiegende Nachricht in punkto Finanzen verkündete Kämmerin Ina-Babette Barann. Der Salzlandkreis beabsichtigt, die Kreisumlage zu erhöhen (Volksstimme berichtete). Diese von den Kommunen zu zahlende Umlage ist die Haupteinnahmequelle des Landkreises und liegt derzeit bei 47 Prozent. Eine Beschlussvorlage sieht vor, sie auf 49,26 Prozent zu erhöhen. Das wäre eine zusätzlich von der Stadt Schönebeck pro Jahr zu leistende Zahlung von 890 000 Euro. Barann sprach von einer „Schreckensnachricht“.

Gute Nachrichten gibt es hingegen für den seit Jahren geplanten Ausbau des Bahnhaltepunktes Schönebeck Süd. Ein Fördermittelbescheid für diese sogenannte „Schnittstelle Süd“ sei nun sicher, sagte der Baudezernent. Das Projekt, das unter anderem eine Buswendeschleife vorsieht und insgesamt die bessere Vernetzung von Bahn- und Busverkehr, könne nun gemeinsam mit der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (Nasa) konkret geplant und umgesetzt werden.

Über das Förderprogramm Stark V will die Stadt den ebenfalls seit Jahren geplanten Neubau der Felgeleber Kindertagesstätte „Gänsewinkel“ realisieren. Zumindest ist erst einmal ein Antrag auf Förderung gestellt worden. Die Baukosten liegen bei veranschlagten 2,1 Millionen Euro. Das Programm Stark V soll finanzschwachen Kommunen bei der Modernisierung ihrer Infrastruktur helfen. Finanziert wird es aus Mitteln des Bundes und des Landes.

Ausgebaut beziehungsweise neu gestaltet werden soll die Kreuzung Magdeburger Straße / Hohendorfer Straße. Zur Auswahl stehen die Varianten Erweiterung mit Linksabbiegespur oder Kreisverkehr. Bei einem Kreisverkehr wären die Kosten um rund 100 000 Euro geringer (gesamt 495 000 Euro), ein Ausbau mit Abbiegespur würde knapp 608 000 Euro kosten. Baubeginn ist frühestens im Jahr 2018.

Für die Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes wird ein Büro aus Leipzig beauftragt. Darauf wies Stadtplaner Michael Gremmes hin. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Stadt und des Planungsbüros werde sich Ende April erstmals treffen. Mit dem Konzept sollen Schwerpunkte urbaner Gestaltung definiert werden. Da nicht alle Blütenträume reifen und weil neue städteplanerische Ziele hinzukommen, muss dieses Papier in Abständen fortgeschrieben werden. Das soll nun erfolgen.

Einer der schönsten Ecken im Schönebecker Stadtgebiet, nämlich der Steinhafen Pretzien, soll deutlich attraktiver werden. Das sieht ein Plan von Wolfgang Schulle vor, der den Ferienpark Plötzky betreibt. Schulle hat im vergangenen Jahr mehrere Grundstücke am Steinhafen von der Stadt Schönebeck und der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt erworben. Hier soll nun ein Wasserwanderrastplatz mit Bootsverleih und allen erforderlichen Anlagen für das Anlanden von Booten entstehen. Geplant sind auch ein Imbiss und Sanitäranlagen, alles vorgesehen als mobile Containereinrichtungen, die im Falle einer Überschwemmung schnell in Sicherheit gebracht werden können.

Ob denn auch die Belange des Naturschutzes in diesem Bereich ausreichend berücksichtigt wurden, wollte Stadtrat Jens-Uwe Gehricke (Die Linke) wissen. Michael Gremmes sagte dazu, dass dies im Bebauungsplan noch zu klären sei.

Eine Nachfrage, die anhand einer Kartenskizze auftrat, ob denn im Steinhafen eine Mauer geplant sei, verneinte Gremmes. Die auf der Karte eingezeichnete durchbrochene Linie beschreibe vielmehr die Gemarkungsgrenze. „Hier wird keine Mauer errichtet“, versicherte Gremmes. Der Ausschuss stimmte dem Plan bei einer Nein-Stimme zu.