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Umleitung Ausgefahrenes Bankett wird zur Gefahr

Rund um die innerörtliche Umleitungsstrecke über den Rüstenberg hagelt es kurz nach ihrer Entstehung kräftig Kritik.

Von Andreas Pinkert 13.04.2016, 18:23

Calbe/Schwarz l „Schauen Sie sich die Umleitungsstrecke an der Nienburger Straße an. Das ist stellenweise extrem gefährlich“, sagt Annemarie Doll (SPD) im Rahmen der Schwarzer Ortschaftsratssitzung am Dienstagabend in Richtung Stadtverwaltung.

Die Ortschaftsrätin nutzt oft die asphaltierte Strecke über den Rüstenberg, wenn sie zur Arbeit nach Calbe fährt. „An einigen Stellen besteht die Gefahr, dass Autos regelrecht von der Fahrbahn rutschen“, sagt Doll. In den vergangenen Tagen wiesen auch zahlreiche Volksstimme-Leser auf dieses Problem hin und kritisierten Verkehrsteilnehmer, die dort mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind und zum schnellen Ausweichen zwingen.

Tatsächlich ist an einigen Stellen der schmalen Strecke das Bankett aus verfestigtem Schotter regelrecht herausgefahren worden. Somit geht es gleich neben der schmalen Asphaltfahrbahn für Fahrzeuge abwärts auf den Acker.

„Die Strecke ist angelegt worden ausschließlich als kleine Umleitung für den Auto- und Busverkehr“, erinnert Hartmut Pöhlert, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde. „Lkw haben auf dieser innerörtlichen Umleitung nichts zu suchen. Dafür ist sie nicht ausgelegt.“ Dennoch wird die kleine Variante von Fahrzeugen über 7,5 Tonnen rege in Anspruch genommen. Und das zu jeder Tageszeit, wie Anwohner berichten. Die bauausführende Firma werde die Schadensbeseitigung übernehmen, doch das könne kein Dauerzustand sein, sagt Pöhlert.

Bei einem Vor-Ort-Termin mit Vertretern des Salzlandkreis-Fachdienstes für Verkehr und Ordnung sei kürzlich auf die beschriebenen Gefahrstellen hingewiesen worden, sagt Calbes Bürgermeister Sven Hause. Daraufhin wurde innerhalb dieser Bereiche die Höchstgeschwindigkeit von 30 auf zehn Stundenkilometer herabgesetzt. Ob die Maßnahme hilft, bleibt abzuwarten. Ulrich Neumann aus Schwarz hat da seine Zweifel, wie er im Ortschaftsrat verkündete: „Es ist egal, was dort für Schilder stehen, wenn keiner da ist, der kontrolliert.“

Die Polizei sei nochmals auf diesen Bereich sensibilisiert worden, sagt Sven Hause gegenüber der Volksstimme. Dennoch könne kein Beamter dort dauerhaft vor Ort sein und kontrollieren. Zudem sei die Ausschilderung für die weiträumige Umleitung für den Schwerlastverkehr nachjustiert worden. In Höhe der Kreuzung Nienburger Straße/Bernburger Straße/Brumbyer Weg, am sogenannten „Lindendreieck“, ist in Richtung Nienburg eine Fahrbahnseite gesperrt worden. Das soll ortsunkundige Brummifahrer vor einem Einfahren in die zur Sackgasse gewordenen Nienburger Straße abhalten. Bislang fuhren viele bis direkt zur Baustelle an der Brückenstraße, wo sie dann bis zum Fährweg zurücksetzen und wenden mussten. In diesem Zusammenhang kam es bereits zu einer Beschädigung eines dort parkenden Autos mit Fahrerflucht.