Spaß überwiegt den Stress

Schönebeck/Staßfurt l Ein Herz und eine Seele - könnte man meinen, wenn man Peter Ros-koden und Louisa Koch sieht. Der 22-jährige Staßfurter und die 16-jährige Glinderin verstehen sich gut. Das müssen die beiden aber ignorieren, wenn sie auf der Bühne stehen. Dann stellt ER nämlich das Böse schlechthin dar und SIE das Gute. Beide finden in „Twisted - das verdrehte Musical“ ihre Jobs nach 300 Jahren langweilig und tauschen die Rollen. Das Gleichgewicht gerät aus den Fugen und es folgt ein heilloses Durcheinander. Der Titel des Musicals ist also Programm.

Nicht nur dort. Denn momentan laufen die Proben selbst ebenfalls recht nervenaufreibend, so umschreibt es Tobias Wilke. Der 19-jährige Staßfurter hat bereits im vergangenen Jahr mit „Elion“ ein Musical auf die Beine gestellt, das seinesgleichen sucht. 2016 gibt es eine Neuauflage, wieder mit Mädchen und Jungen der Kreismusikschule und mit Schülern - dieses Mal nicht vom Staßfurter Dr.-Frank-Gymnasium, sondern von dem Schönebecker Dr.-Carl-Hermann-Gymnasium. So kommen rund 90 Mitwirkende zusammen, die am Ende gemeinsam auf der Bühne stehen.

Dass die Arbeit, die sich nun in den letzten Zügen befindet, „nervenaufreibend“ ist, sei laut Tobias Wilke bei so vielen Beteiligten vorprogrammiert. Bisher hatten die Sänger des Schönebecker Gymnasium-Chors, die Solisten der Kreismusikschule sowie die Musiker des Streichorchesters „Saitenspiel“ im kleinen Rahmen geprobt, kürzlich kamen sie zu einer der wenigen gemeinsamen Proben in der Aula der Schönebecker Kreismusikschule zusammen.

Unter den Instrumentalisten, die zu den „Wiederholungstätern“ gehören, sind Theresa Lesinski aus Rathmannsdorf und Anna-Lena Schiemann aus Eggersdorf. Sie sind sich einig: „Auch wenn wir für dieses Projekt viel Zeit opfern, so ist es dann ein schönes Gefühl, auf der Bühne zu stehen.“ Der Spaß, so die beiden 17-Jährigen, überwiege den Stress.

Ähnlich sehen das die beiden Hauptdarsteller - Louisa Koch und Peter Roskoden, die bereits im Vorgängermusical die Schlüsselrollen gespielt haben. „Der Aufwand ist es mir einfach wert“, sagt die 16-Jährige. Vor allem das eingespielte Team mache der Glinderin Mut.

Tobias Wilke ist zuversichtlich, dass er und seine rund 90 Mitwirkenden alles pünktlich schaffen. Denn viel Zeit ist nicht mehr bis zur Premiere am 24. Mai im Dr.-Tolberg-Saal in Schönebeck. Vier Aufführungstermine sind geplant. Wer noch keine Karten hat, sollte sich schnell welche sichern. Denn es wird ausschließlich bei den geplanten Terminen bleiben. „Nicht wie 2015, als wir noch zwei Zusatztermine geschafft haben“, sagt er. Der Grund hierfür ist einfach: Der junge Mann, der sein erstes Musical noch zu Schulzeiten und das zweite in den Sommerferien geschrieben hat, braucht eine gewisse Auszeit. Nicht zum Faulenzen, sondern um sich auf die Aufnahmeprüfung zum Lehramtsstudium in Potsdam vorzubereiten.

• Schönebeck: Dienstag, 24. Mai, um 15 Uhr Schüler- und um 18.30 Uhr Abendvorstellung im Dr.-Tolberg-Saal. Vorverkauf: Orchesterbüro, Tischlerstraße.

• Staßfurt: Freitag, 27. Mai, um 15.30 Uhr Schüler- und 19.30 Uhr Abendvorstellung. Ort: Salzlandcenter Staßfurt. Vorverkauf im Salzlandcenter, Hecklinger Straße.