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Anschlag Calbenser Fan war in Dortmund

Im Gespräch mit der Volksstimme äußert sich Steve Daniel vom Calbenser BVB-Fanclub zum Terroranschlag.

Von Andreas Pinkert 12.04.2017, 18:56

Calbe l Als Vorsitzender der Calbenser Borussen kümmert sich Steve Daniel um den größten Fußballfanclub des Bundesligisten Borussia Dortmund (BVB) in Sachsen-Anhalt. Mit dem Sachsendorfer traf sich Volksstimme-Mitarbeiter Andreas Pinkert. Der aktuelle Anlass ist dabei alles andere als schön. Der Grund: Am Dienstagabend ereigneten sich vor dem Champions-League-Viertelfinale gegen AS Monaco drei Explosionen nahe des BVB-Mannschaftsbusses.

Ein Dortmund-Spieler wurde schwer verletzt, auch ein Polizist wurde verletzt, der den Bus eskortiert hatte. Die Bundesanwaltschaft geht von einem islamistisch-motivierten Terror-Anschlag aus.

„Das ist einfach unfassbar“, schüttelt Steve Daniel den Kopf. Das sei kein Angriff gegen eine bestimmte Mannschaft, sondern gegen den Fußball im Ganzen gewesen. Schlimm, dass Extremisten die öffentliche Aufmerksamkeit eines sportlichen Wettstreits für sich nutzen und dabei vor Menschenleben nicht halt machen, meint der gebürtige Calbenser. Der 32-Jährige verfolgt - wie die derzeit rund 155 Mitglieder des Vereins auch - die Berichterstattung über den Vorfall. „Einer unserer weiblichen Fans war zu diesem Zeitpunkt in Dortmund, wo das Spiel vorerst abgesagt wurde“, sagt Daniel. „Das ist für die Mannschaft alles andere als optimal. Solche Bilder bekommt man nicht so leicht aus dem Kopf“, weiß Daniel, der zwölf Jahre bei der Bundeswehr diente, darunter auch im afghanischen Masar-e Scharif.

Die Calbenser Borussen bilden seit ihrer Gründung 2014 einen lokalen Teil einer großen Fußballgemeinschaft, die sich auch sozial vor Ort engagiert und Projekte und Vorhaben unterstützt. „Wir bereiten derzeit unseren dritten Borussen-Cup am 22. Juli im Hegerstadion vor“, sagt Daniel. Dafür haben sich bereits 14 Mannschaften angemeldet. „Der Erlös aus der Veranstaltung ist wieder für einen guten Zweck bestimmt“, sagt Daniel. In diesem Rahmen verweist er auf eine besonderes Projekt. „In Zusammenarbeit mit der Aktion ‚Kinder-Bus‘ sammeln wir jegliche Art von ausgedienten Stiften, egal ob Kugelschreiber, Textmarker, Fineliner der Eddings.“ Diese werden von einer Fachfirma recycelt und mit einem kleinen Obolus vergütet, der erkrankten Kindern zu Gute kommt. „Dafür haben wir Sammelboxen aufgestellt“, sagt Daniel. Wer Stifte spenden möchte, wende sich direkt an ihn, gern auch telefonisch unter (01 60) 8 45 88 01.