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Bauarbeiten Schulleiter befürchtet Nachteile

Beim Ausbau der Bus-Bahn-Schnittstelle Schönebeck Süd sieht der Schulleiter des Dr.-Carl-Hermann-Gymnasiums Klärungsbedarf.

Von Massimo Rogacki 06.10.2016, 01:01

Schönebeck l Beim Ausbau der Bus-Bahn-Schnittstelle Schönebeck Süd sieht der Schulleiter des Dr.-Carl-Hermann-Gymnasiums Ulrich Plaga noch immer Klärungsbedarf auf Seiten der Stadt und des Landkreises. Plaga hatte anlässlich des ersten Spatenstichs für die Schnittstelle unweit der Bildungseinrichtung erst kürzlich kritisiert, unzureichend in die Planungen einbezogen worden zu sein.

Weil ein Parkplatz vor der Schule wegfallen soll, parkten die Lehrer des Gymnasiums zeitweise auf dem Schulgelände – eine „Protestaktion“. Zu einem Fragenkatalog Plagas haben die Stadt Schönebeck und der Salzlandkreis kürzlich Stellung genommen.

„Wie können meine Kollegen öffentlichen Parkraum nutzen (…), ohne wegen der Überparkung des Wohngebietes in Konfliktsituationen mit den Anwohnern zu geraten?“, lautet eine Frage Ulrich Plagas. Der Baulasträger, die Stadt Schönebeck, bezieht dazu Stellung und verweist darauf, dass ein neuer Parkplatz mit 60 Stellplätzen (siehe Karte) entstehen wird. Hinsichtlich zu erwartender Konflikte zwischen Lehrern und Anwohnern äußert sich die Stadt nicht gesondert.

Am Rande der Veranstaltung zum ersten Spatenstich war indes von Oberbürgermeister Bert Knoblauch und dem zuständigen Baudezernat zu erfahren, dass Überparkung und Dispute bei der Parkplatzsuche bislang nicht bekannt geworden seien und nicht befürchtet werden. Der Landkreis bestätigt auf Volksstimme-Nachfrage, dass er „als Schulträger für den Unterhalt und Betrieb der Schule zu sorgen“ habe. Ein „Anspruch auf Parkplatznutzung am Dienstort“ bestehe bekanntlich nicht.

Ulrich Plaga fragt, wie seine Schüler während der Abrissarbeiten des alten Schulgebäudes an der Moskauer Straße „verkehrssicher von der Bushaltestelle auf das Schulgelände gelangen?

Dazu Stadtsprecher Matthias Zander: „Die Schüler gelangen wie gewohnt über den Gehweg in der Moskauer Straße sowie über eine neu angelegte Zuwegung nordöstlich des geplanten Parkplatzes auf das Schulgelände.“ Während der Abriss der alten Musikschule erfolgt, werde ein Bauzaun die Baustelle vom Schulgelände abgrenzen.

Alexandra Koch, Sprecherin des Salzlandkreises, bestätigt, dass der Zugang zur Schul-Turnhalle an der Moskauer Straße während der Arbeiten begehbar bleiben wird. Koch sagt, dass „im Bereich der Zuwegung zum Bahnsteig ein vorhandener Baum durch Neupflanzung ersetzt“ werde. Zuständig ist der Salzlandkreis indes nicht.

Der Platz vor der Turnhalle ist vor rund einem halben Jahr von Schönebeck gekauft worden. Hier kritisiert Ulrich Plaga, es gebe dort einen Baumbestand, der vom Förderverein des Gymnasiums aus ökologischem Interesse finanziert worden sei und einen „erhaltenswerten Bestand“ darstelle. Oberbürgermeister Knoblauch sprach am Rande des Spatenstichs zur Schnittstelle von „Ersatzpflanzungen“.

Schulleiter Plaga sorgt sich zudem um den Erhalt von „Bewegungsräumen“ für seine Schüler. Er befürchtet, dass Planungen für einen Schulgarten und vorhandene Sportflächen beim Ausbau der Schnittstelle tangiert werden. Das sei nicht der Fall, so die Stadt. Beim Bau der Wendeschleife und beim Abriss der früheren Musik- und Lindenschule wird die bestehende Grenze zum Schulgrundstück eingehalten.

Zunächst wird die alte Schule an der Moskauer Straße entkernt. Der Abriss ist in der letzten Oktoberwoche geplant. Dauern wird das drei bis vier Wochen. Mit einer Lärmbelästigung ist zu rechnen. Der zweite Bauabschnitt, die Erschließungsarbeiten für die Wendeschleife und den Parkplatz, sollen voraussichtlich im 2. Quartal 2017 beginnen.