1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Personal in Barby stabilisiert sich

Feuerwehr Personal in Barby stabilisiert sich

Die Personalsituation in den Feuerwehren der Stadt Barby hat sich nicht verschärft. Kameraden werden dennoch gesucht.

Von Thomas Höfs 15.06.2017, 19:43

Barby l Die Stimmung unter den Feuerwehrleuten in Breitenhagen und Lödderitz sei zurzeit sehr gut, schätzt Hauptamtsleiterin Karin Knopf ein. Das liege nicht zuletzt an den neuen Gerätehäusern, die in den Orten in der jüngeren Vergangenheit entstanden (Volksstimme berichtete). Nach dem verheerenden großen Hochwasser 2013 und den Überflutungen in den Ortschaften waren ebenso die Stützpunkte der Feuerwehren betroffen. Die Gerätehäuser standen unter Wasser und wurden nun neu gebaut oder sind noch in der Errichtung begriffen.

In den betroffenen Orten habe dies dazu geführt, dass sich die Mitglieder der Ortsfeuerwehren sehr wohl in ihrem Ehrenamt fühlen, hat sie beobachtet. Trotzdem bleibt in der Summe das große Problem, dass die Kommune tagsüber kaum ausreichend Feuerwehrleute aktivieren kann.

Zwar gibt es einige größere Wehren, wie Barby und Groß Rosenburg, die personell und technisch besser ausgerüstet sind. Doch auch diese Wehren rücken unter der Woche meist nur mit minimaler Einsatzstärke aus.

Nach wie vor ist das größte Problem für die Organisation des abwehrenden Brandschutzes, dass die überwiegende Zahl der ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute täglich zur Arbeit aus den Heimatorten pendeln. Damit sind sie in den Orten im Einsatzfall nicht verfügbar.

Da es in dem ländlich geprägten Raum kaum Arbeitsplätze vor Ort gibt, bleibt den Menschen kaum eine Alternative zum Pendeln. Wie trotzdem die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren aufrecht erhalten bleiben soll, ist unter diesen Umständen eine harte Nuss, sagt die Amtsleiterin. Eine Lösung dafür haben sie nicht.

Zumindest in Gnadau, was die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr anbelangt dem großen Sorgenkind in der Einheitsgemeinde, habe sich die Zahl der Mitglieder stabilisiert, freut sie sich. Gnadau nimmt in der Risikoanalyse der Stadt eine besondere Rolle ein, weil der kleine Ort neben einer Grundschule, einem Kindergarten und einem kleinen Gewerbegebiet auch noch ein Seniorenheim besitzt.

Mit der Erteilung der Baugenehmigung hat die Kommune einst den Schutz der Einrichtungen garantiert. Vor allem eine mögliche Evakuierung bei einem Einsatz ist eine der größten Herausforderungen für die Feuerwehr. Ein solcher Einsatzfall ist vor allem sehr personalintensiv. Jede helfende Hand werde dann benötigt, wissen die Feuerwehrleute.

Deshalb bemüht sich die Stadt weiter um die Bürger und ermuntert sie zur Mitarbeit in den Reihen der Feuerwehren. Nur so ließe sich in Zukunft die gesetzlich vorgeschriebene Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten. Um eine einsatzbereite Feuerwehr überhaupt noch darstellen zu können, werden in der Regel bei jedem Notruf gleich mehrere Feuerwehren von der Rettungsleitstelle des Landkreises alarmiert.

Vor Ort, so das Kalkül hinter der Festlegung, sollen dann aus den verschiedenen Orten ausreichend Feuerwehrleute am Einsatzort eintreffen. Die Handlungsfähigkeit soll so noch gewährleistet werden. Deshalb kommt es vor allem während der normalen Arbeitszeit von montags bis freitags auf jedes einsatzbereite Feuerwehrmitglied in der Einheitsgemeinde zwischen Saale und Elbe an, bestätigt die Amtsleiterin.