Friedensfahrtmuseum Besuch aus Bosten

Einen besonderen Besuch konnte das Friedensfahrtmuseum Kleinmühlingen begrüßen: Die Tochter eines mongolischen Radrennfahrers.

Von Olaf Koch 01.07.2016, 16:12

Kleinmühlingen l Ein kurzer Blick zurück in die Geschichte: In den Jahren 1965 und 1967 nahm der mongolische Rennfahrer Luwsan Erschemschanz erfolgreich an der Friedensfahrt teil. Er zeigte damals eine starke Leistung. Und diese Erinnerung wurde im Friedensfahrtmuseum Kleinmühlingen jetzt wieder lebendig. Warum? Erschemschanz Tochter Otgo, die in Boston in den USA wohnt, macht zur Zeit eine Woche Urlaub in Berlin. Ihr Vater Luwsan Erschemschanz, leider schon verstorben, erzählte zu Hause viel von seinem größten Erlebnis als Radsportler und der Teilnahme an zwei Friedensfahrten.

Im Internet fand Otgo daraufhin den Hinweis auf das Radsportmuseum „Course de la Paix“ in der Gemeinde Bördeland, und für sie stand fest, dass sie gleich am ersten Tag ihres Aufenthalts in Deutschland das Friedensfahrtmuseum in Kleinmühlingen besuchen wird.

„So waren wir völlig überrascht, als kürzlich nachmittags drei mongolische Besucher vor unserem Museum standen. Groß war dann die Freude unserer Besucherin, als wir ihr zwei Porträts ihres Vaters und Bilder der mongolischen Friedensfahrtmannschaften von 1965 und 1967 schenkten“, berichtete Horst Schäfer, Leiter des Museums.

Er konnte ihr auch die Ergebnishefte dieser Jahre überreichen. Otgos Vater belegte 1965 in der Endabrechnung einen guten 61. Platz und 1967 wurde er 67. „Das ist sehr hoch zu bewerten“, schätzte Horst Schäfer ein. Denn nach Aussage seiner Tochter stand nicht viel Vorbereitungszeit für die im Mai stattfindende Friedensfahrt zur Verfügung. Durch die langen Winter und das kurze Frühjahr hatten die mongolischen Rennfahrer gar keine Möglichkeit, die entsprechenden Kilometer zu trainieren.

Die Helfer des Radsportmuseums freuen sich schon jetzt auf eine Rückmeldung aus der Mongolei, denn im Gespräch erfuhren sie, dass der oftmalige Friedensfahrtteilnehmer Zedendambyn Ganbold mittlerweile Präsident des mongolischen Radsportverbandes geworden ist. „Wir erwarten die Kontaktanbahnung zum Herrn Ganbold, und wenn er dann dienstlich in Europa unterwegs ist, werden wir mit ihm einen Besuchstermin vereinbaren“, verspricht Horst Schäfer. Das ist wahre Sportfreundschaft über Grenzen hinweg.

www.friedensfahrt-museum.de