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Sport Vereine schreiben Geschichte

Der Countdown läuft: Am kommenden Freitag entsteht der größte Sportverein des Salzlandkreises: Union 1861 Schönebeck.

Von Olaf Koch 26.06.2016, 06:55

Schönebeck l Das ist durchaus historisch: Am Tag, als die Briten ihren Austritt aus der Europäischen Union manifestieren, gibt es in der Schönebeck eine Fusion, wie es sie in den vergangenen Jahrzehnten nicht gegeben hat. Am Freitagabend setzen die Vorsitzenden der beiden großen Sportvereine der Elbestadt, Frank Wedekind (Schönebecker Sportclub) und Frank Rüchardt (Schönebecker Sportverein) ihre Unterschrift unter dem Verschmelzungsvertrag. Ab kommenden Freitag, 0 Uhr, wird es Union 1861 Schönebeck geben.

Der neue Verein, der im Logo die beiden alten Farben Grün und Rot gleichberechtigt tragen wird, zählt nahezu 2000 Mitglieder. Er ist damit an Sportlern und Ehrenamtlichen der zweitstärkste Sportverein im Land Sachsen-Anhalt und der größte im Salzlandkreis. Und bei allen Hürden, die in den zurückliegenden Jahren in Richtung Ziellinie aufgestellt waren: Vermutlich wird der neue Verein wie ein Magnet weitere kleine Sportvereine der Elbestadt anziehen und damit weiter wachsen und an Kraft sowie Stärke gewinnen.

„Eine Fusion im Sport: Wann hat es das schon einmal gegeben?“, fragt in seiner Rede der Vorsitzende des Schönebecker Sportclubs (SSC), Frank Wedekind. Fast ist das ein Novum in der jüngeren Geschichte, wenn sich nicht schon im Jahr 1990 kurz nach der politischen Wende in Schönebeck zwei kleine Sportvereine zusammentaten. „Aber zwei Vereine von dieser Größe, das hat es noch nicht gegeben“, so Wedekind.

Er berichtet davon, dass beide Vereine in der Vergangenheit große Sportler mit ebenso vielen sehenswerten Erfolgen hervorgebracht haben. Deshalb sei er froh, dass sich nach 155 Jahren zwei Schönebecker Ur-Vereine zusammenschließen. „Das ist wahrlich ein historischer Moment“, so Frank Wedekind.

Ähnlich sieht das auch der Präsident des Schönebecker Sportvereins (SSV), Frank Rüchardt. Wenngleich es zu DDR-Zeiten immer wieder mal Vorstöße gab, dass sich SSC und SSV vereinen sollten, kam dieser Schritt nie zustande. „Eine Fusion zu DDR-Zeiten war einfach undenkbar“, betont Frank Rüchardt.

Erst in den Jahren 2009/2010 wird erneut ernsthaft darüber nachgedacht. Und wie schwer der Weg bis Union 1861 ist, resümiert Rüchardt nochmals kurz. Ganz geräuschlos war der Weg zur Fusion jedenfalls nicht. Denn der erste Versuch im März 2013 scheitert kläglich, als die „Roten“ grünes Licht, aber die „Grünen“ rotes Licht geben. „Zwei Jahre später haben wir es nochmals versucht – und es hat geklappt“, so Rüchardt.

Über Zweifel, Sinn und Zweck der Fusion spricht der SSC-Präsident ebenso. Er sagt, dass die sachliche Arbeit und die alten Traditionen wieder aufleben sollen. „Lasst uns nun eine sportliche Erfolgsgeschichte schreiben“, ruft er auf und fügt hinzu: „Wir wollen auch die Zweifler vom eingeschlagenen Weg überzeugen.“

Der neue Verein im Internet: http://www.union201861fussball.de