Wetterrückblick Warmer Juni mit Regen

Der Juni ist bereits vor dem kalendarischen Sommeranfang sommerlich warm gewesen.

Von Hans-Eberhardt Gorges 11.07.2016, 13:48

Schönebeck/Staßfurt l In einer Presseerklärung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) heißt es: „Im Juni bestimmten überwiegend feuchte und nur mäßig warme Luftmassen das Wettergeschehen in Deutschland. Geringe Luftdruckunterschiede führten zu wenig Abwechslung, häufig jedoch zu heftigen Gewittern, in vielen Gebieten begleitet von sehr hohen, teilweise auch katastrophalen Niederschlagsmengen, teilweise mit Hagel und sogar Tornados. Nur vorübergehend gelangte heiße Luft aus Nordwestafrika zu uns und hinterließ einen ersten hochsommerlichen Eindruck.

Dies ergab insgesamt einen recht warmen Juni, mit deutlich zu viel Niederschlag. Doch bei durchschnittlich 18,3 Grad Celsius (normal 16,1 Grad Celsius) und mit etwa 70 Liter je Quadratmeter (normal 63 Liter je Quadratmeter) zählte Sachsen-Anhalt eher zu den niederschlagsarmen Bundesländern.“

Dr. Thoralf Winkler berichtete aus Elbenau: „Der Juni bleibt als schöner Sommermonat in Erinnerung, der bereits vor dem kalendarischen Sommeranfang heiß und sonnig war. Ein Tief sorgte zur Monatsmitte für reichlich Regen, der dem Garten zugutekam. Der Regen war nur eine kurze Unterbrechung, denn nach einer etwas wechselhaften Woche folgte wieder Wärme. Im Juni gab es 14 Tage mit Höchsttemperaturen über 25 Grad Celsius, zwei davon lagen sogar über 30 Grad, ein deutliches Zeichen für den Einzug des Sommers.“

Mark Schröder berichtete aus Biere: „Erstmalig konnte ich seit 2009 keinen Tag im Juni registrieren, welcher eine Maximaltemperatur unter 20 Grad Celsius hatte.“

Der Juni war also überwiegend warm, im letzten Monatsdrittel vorübergehend hochsommerlich. Wie unterschiedlich die Niederschläge im Juni sein können, zeigen die Aufzeichnungen von Paul Grebarsche in Eickendorf: im Juni 1976 19 Millimeter und im Juni 1977 111 Millimetern. Klaus Adler fand in seinen Aufzeichnungen für den Juni 1976 16,4 und für den Juni 1955 141 Millimeter Niederschlag. In diesem Jahr war es die höchste Junisumme seit 1982.

Die Durchschnittstemperaturen in unserer Region lagen alle über den Normalwerten: in Biere hatte Mark Schröder 18,8 Grad Celsius (Abweichung zum Normalwert von 16,4 Grad Celsius) gemessen, in Calbe hatte ich 18,9 Grad Celsius, und in Strummendorf konnte Sven Pollner 18,37 Grad Celsius gemessen.

Auch auf dem Brocken lagen die Wetterverhältnisse ähnlich: Monatsniederschlag 179,7 bei einem Klimamittel von 140,1 Millimetern, eine Durchschnittstemperatur von 11,1 Grad Celsius bei einem Klimamittel von 8,8 Grad Celsius. Der Juni brachte 12 Gewittertage.

Unser altbekannter Tiervater Alfred Brehm bemerkte einmal: „Es sei gar nicht unwichtig, wenigstens den Versuch zu machen, durch eine gründliche Tierbeobachtung das kommende Wetter vorherzusagen.“ Und dabei sind es nicht nur die Schwalben, die uns durch ihren Flug auf das kommende Wetter hinweisen. Der Hund als bester Freund des Menschen kann das auch vorzüglich.

Schildkröte klopft gegen die Balkontür

So ist er bei andauernd schlechter Witterung nur schwer zu bewegen „Gassi“ zu gehen. Einige Hunde fangen bei nahenden ‚Gewittern an zu zittern‘, das reimt sich nicht nur sehr schön, sondern sie tuen es bereits, wenn wir noch gar kein Gewitter bemerken oder hören können. Als sehr beeindruckend zu bezeichnen ist das Verhalten der Landschildkröten, die im Garten bei schönem Wetter ihren Lieblingsplatz bevorzugen, nur nicht, wenn Regen droht, dann sind sie verschwunden. Ich kann das aus Erfahrung sprechen, da ich selbst eine besitze, die ihren Sonnenplatz auf dem Balkon bevorzugt, nur wenn schlechtes Wetter droht, dann „klopft“ sie gewissermaßen mit ihrem Panzer gegen die Balkontür. „Aha, es gibt Regen“, bemerkt dann meine Frau.

Die Schildkröten riechen förmlich das Wetter. Genauso tun es die Frösche. Sie sitzen tagelang bei sonnigen Wetterperioden auf dem gleichen Platz, bei schlechtem Wetter tauchen sie unter. Auch Spinnen sind ausgesprochen wetterfühlige Tiere. Dazu muss man bemerken, dass einige Kreuzspinnenarten nachts ihr Radnetz abbauen, indem sie es nachts auffressen, um es morgens wieder aufzubauen. Bei Schlechtwetterperioden tun sie es allerdings nicht. Sie ruhen sich dann in ihrem Versteck aus und warten auf bessere Zeiten. Auch Insekten folgen dieser Regel. Im Übrigen sind es eigentlich nicht die Schwalben, die das Wetter durch ihren Höhen- oder Tiefflug vorhersagen, sondern die wetterfühligen Mücken, denen die Schwalben folgen. Somit ist in der Natur alles irgendwie mit dem Wetter verbunden, wenn wir wollen, können auch wir unsere Beobachtungen machen.