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Aufgefallen Taucher für alle Lebenslagen

Dietmar Schiess aus Tangermünde steht zur Wahl als Stendaler des Jahres.

Von Anke Hoffmeister 21.01.2017, 00:01

Tangermünde l Das Element Wasser gehört fest zum Leben des Dietmar Schiess dazu. Seit 1980 leitet er die Tangermünder Ortsgruppe der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Dabei hat er viel erlebt, erreicht und aufgebaut, junge Menschen motiviert. Dafür bekam Dietmar Schiess im September den Blumenstrauß des Monats.

Über die Sektion Schwimmen im Tangermünder Freibad fand Schiess in das lebenswichtige Ehrenamt. Er wurde Mitglied des DRK-Wasserrettungsdienstes. 1992 gründete sich die DLRG-Ortsgruppe Tangermünde, die derzeit zwischen 150 und 160 Mitglieder zählt. Viele Kinder und Jugendliche verbringen hier ihre Freizeit, qualifizieren sich zum Rettungsschwimmer.

Mit der Gründung der DLRG-Ortsgruppe wurden die Tangermünder immer häufiger zu Einsätzen ins Wasser gerufen. Die Stunde der Einsatztaucher war geboren. Zwölf Aktive zählt die Gruppe derzeit. Auch wenn Dietmar Schiess schon viel erlebt und gesehen hat, ist eines für ihn klar: „Bei jeder Personensuche ist die Anspannung wieder da.“ Routine hat hier noch keinen Einzug gehalten. Die psychische Belastung sei hoch. Dabei hat der Tangermünder schon schlimme Bilder verarbeiten müssen – so während der Bergung eines Autos an der Sandauer Fähre, wo unter anderem auch ein Schuh samt Inhalt an das Tageslicht befördert wurde.

Doch der Spaß am Tauchen überwiegt für den 61-Jährigen nach wie vor. „Die Schwerelosigkeit unter Wasser, das Atmen unter Wasser und die Natur, die man nur erleben kann, wenn man taucht – all das ist fantastisch“, schwärmt er von seinem Hobby.

Als Taucher hat er aber auch schon einen alten Stadtbrunnen in der Tangermünder Kirchstraße erkundet, ein Modellboot aus dem Baggersee bei Langensalzwedel geholt, ist viele Male in die Unterwasserwelt des Roten Meeres vor der Küste Ägyptens eingetaucht. „Solange es möglich ist, werde ich tauchen – aber niemals ohne Messer und nicht ohne Respekt.“ Das habe ihn die Erfahrung gelehrt. „Den Kopf darf man beim Tauchen nicht ausschalten“, weiß er.

Für die Zukunft der Ortsgruppe wünscht er sich einen Zusammenhalt, der das Miteinander fördert. Und er wünscht sich ein Domizil in der Stadt, in dem die DLRG ihre Technik sicher unterstellen, warten und reinigen kann, in dem sanitäre Einrichtungen vorhanden sind.