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Demonstrationen Herzen gegen Thügida in Stendal

Das rechtsgesinnte Bündnis Thügida demonstriert am 25. März in Stendal. Das Netzwerk „Herz statt Hetze“ bastelte an Gegenaktionen.

Von Thomas Pusch 07.03.2017, 00:01

Stendal l Auf Facebook wird bereits für die Veranstaltung geworben. Unter dem Motto „Vereint für ein souveränes und freies Deutschland“ kündigt das Bündnis Thügida (Thüringer gegen die Islamisierung des Abendlandes) für den 25. März eine Demonstration in Stendal an. 248 Personen hatten bis gestern auf Facebook Interesse bekundet, 64 ihre Teilnahme zugesagt. Angemeldet wurde die Veranstaltung für 50 Teilnehmer. „Man kann nie so genau sagen, wie viele kommen, das hängt unter anderem davon ab, was sonst noch an dem Wochenende los ist, und ob es gelingt, Auswärtige zu mobilisieren“, sagte Polizeisprecher Marco Neiß gegenüber der Volksstimme. Möglicherweise könnten es 150 Teilnehmer werden.

Eine Einschätzung, die auch der Verein „Miteinander“ teilt. Das Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit sieht die Thügida als einen Ableger der sächsischen Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes), allerdings wesentlich radikaler als das Original. „Die sind offen rechtsextrem und neonazistisch“, sagte ein Vertreter von „Miteinander“. Das Bündnis wird vom Thüringer Verfassungsschutz beobachtet.

Am Freitagnachmittag setzten sich Mitglieder des Bündnisses „Herz statt Hetze“ zu einer Ideenwerkstatt zusammen, um schon an ersten Ideen für Gegenaktionen zu feilen. Dort hat man Erfahrung. Als die „Bürgerbewegung Altmark“ im Oktober 2015 erstmals in Stendal demonstrierte, mobilisierte das Netzwerk rund 500 Gegendemonstranten.

„Wir waren 25 Teilnehmer, unter anderem Mitglieder verschiedener Vereine und Stadträte aus allen Fraktionen“, zählte Koordinator Benjamin Ollendorf auf. Und es war eine sehr fruchtbare Zusammenkunft, zahlreiche Aktionen sind nun beantragt worden. So soll es ein buntes Fest am Dom geben, bei dem Luftballons in den Himmel steigen und Blechbläser Louis Armstrongs „What a wonderful World“ spielen. „Wir wollen dem destruktiven Treiben von Thügida ein positives Signal entgegensetzen“, kündigte Ollendorf an. Dazu sollen dann auch noch verschiedene Informationsstände und Spielmöglichkeiten kommen.