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Feuerwehr In der Altstadt zählt jeder Zentimeter

Seit einem halben Jahr arbeiten Tangermündes Feuerwehrmänner mit einer modernen Drehleiter. Daran wird geschult.

Von Anke Hoffmeister 24.04.2017, 01:01

Tangermünde l Es ist Zentimeterarbeit, die Drehleiter-Fahrer Ronny Haack am Sonnabend leisten muss. Vorwärts fährt er mit dem riesigen Rettungsfahrzeug in die Reitbahnstraße Richtung Kirchstraße hinein, um dann rückwärts in den Reitbahnabschnitt Richtung Speicher einzufahren. Zwei Augen sind bald zu wenig, um all das zu kontrollieren, was an Hauswänden zu Schaden kommen könnte – die Außenspiegel, der nach vorn über das Fahrerhaus ragende Drehleiterkorb, Bordsteine.

Doch versiert und ziemlich flott steht das Fahrzeug zwischen Hauswand und Hauswand. Viel Platz ist nicht mehr, um die vier Stützen auszufahren. Richtig positioniert gelingt es dem Drehleitermaschinisten jedoch, das optimale Ergebnis zu erzielen. Die Krankentrage mit Korb wird am Korb der Drehleiter fixiert. Stadtwehrleiter Michael Classe probt im Korb für den Ernstfall. Ronny Haack steuert die Drehleiter vom Sitz am Fuß der Leiter. Hoch hinaus geht es , doch Drehung und Neigung sind eingeschränkt. Eine Hauswand ist „im Weg“.

„Steht dann noch ein Fahrzeug im Weg, haben wir keine Chance“, sagt Michael Classe später. Nicht nur die Müllentsorgung sei ein Problem in der Altstadt. Auch die Rettung mit moderner Technik sei in engen oder zugeparkten Straßen (wie jüngst in Friedrich-Ebert-Straße und Karlstraße erlebt) sehr schwierig. „Die Ebertstraße war so eng, dass wir nur auf einer Seite aus dem Fahrzeug klettern konnten“, beschreibt der Stadtwehrleiter die Situation. Bei der Übung in der Reitbahnstraße war es gerade noch möglich, die Krankentrage aus dem Fahrzeug zu holen. Fast wäre aufgrund der geringen Fahrbahnbreite selbst dabei die Hauswand im Weg gewesen.

Acht Tangermünder und zwei Stendaler Kameraden übten am Sonnabend von 8 bis nach 16 Uhr die Arbeit mit der modernen Drehleiter.