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Stipendiaten Musikalischer Dank für Förderung

Musiker, die ein Jütting-Stipendium erhalten haben, bedanken sich mit einem Konzert im Musikforum Katharinenkirche in Stendal.

Von Aud Merkel 21.11.2016, 23:01

Stendal l Mit einem durchweg deutschen Programm kam das polnische Klaviertrio Gdansk nach Stendal, um sich im Musikforum Katharinenkirche für das Stipendium der Jütting-Stiftung der Hansestadt zu bedanken. Die jungen Nachwuchsmusiker überzeugten nicht nur die Jury, sondern auch das Konzertpublikum von ihrem engagierten Spiel. Ein weiterer Preis wurde an den jungen Mathematiker Alexander Rettkowski vergeben.

Das Klaviertrio mit dem Klarinettisten Lukasz Szajewski, dem Cellisten Maciej Jan Kulakowski und dem Pianisten Bartosz Jan Kolaczkowski wurde 2015 von der Jütting-Stiftung mit einem Preisgeld von insgesamt 6.000 Euro geehrt. Nachdem das Ensemble den zweiten Preis des polnischen Nationalwettbewerbs für Musikstudenten und einen Sonderpreis des Johannes-Brahms-Wettbewerbs in Danzig gewann, bereitet es sich nun auf weitere Wettbewerbe in Weimar und Lodz vor.

In Stendal begannen sie mit dem berühmten Gassenhauer-Trio, das sie ungewöhnlich dramatisch gestalteten. Fast theatral loteten sie das gestische Potential Beethovens muskalischer Ideen aus, um gegensätzliche Themen, Motive und Charaktere hervorzuheben. Es folgte ein wohl selten zu hörendes Klarinetten-Trio in Variationen a-Moll op. 90 von Hermann Zilcher aus dem Jahre 1938. Der 1881 in Frankfurt geborene und später in Würzburg wirkende Komponist schrieb hier ein kleines Unterhaltungswerk, das bilderreich von tieftraurigen, über aufwühlende bis hin zu heiteren Geschichten erzählt.

Nach der Pause erklang das Trio a-Moll op. 114, ein abgeklärtes Spätwerk von Johannes Brahms. Der Komponist pflegte enge Beziehungen zur Meininger Hofkapelle und freundete sich dort mit dem berühmten Klarinettisten Richard Mühlfeld an, für den er das Trio schrieb. Die Klarinette beginnt mit einem klagenden Motiv, das in vier Sätzen meisterhaft kompakt verarbeitet wird. Hier zeigte das Danziger Trio noch einmal sein Bestreben, jede Phrase, jede Melodie, mit größtmöglicher Intensität wiederzugeben. Das kam beim Publikum in der Katharine, das reichlich applaudierte, sehr gut an.