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Eilsleber Bärburg Unterricht am Turmfundament

Für Eilsleber Fünftklässler gab es eine besondere Geschichtsstunde. Sie besuchten die Bärburg.

Von Hartmut Beyer 24.09.2015, 23:01

Eilsleben l Um die Eilsleber Geschichte vor Ort besser kennenzulernen, unternahmen Fünftklässler der Eilsleber Gemeinschaftsschule im Fach Geschichte am Mittwoch einen so genannten Unterrichtsgang zur Bärburg. Dort erwartete sie Günter Wagener, Vorsitzender des Heimatvereins und ehrenamtlicher Denkmalpfleger, der sich hier allerbestens auskennt.

„Die Schüler sollen heute etwas über die Arbeit eines Archäologen und gleichzeitig einen Teil der Ortsgeschichte erfahren“, erklärte Fachlehrerin Ruth Surm. Wie sich zeigte, waren sie da bei Günter Wagener genau richtig, denn, so erzählte er, sei Archäologie sein Hobby, bei dem er eng mit den Spezialisten des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle/Saale zusammenarbeite.

Der Blick auf die Restmauern der Bärburg erschien der Klasse zunächst nicht sehr spektakulär, aber mit der Geschichte dahinter weckte Günter Wagener immer mehr ihr Interesse. Immerhin hätte sich vorher wohl niemand von ihnen vorstellen können, welchen Umfang eine vier Meter dicke Mauer einnehmen könnte. Und die, die sie vor sich sahen, war trotz der Stärke noch zerstört worden – im Jahr 1206!

Dass die Fünftklässler die Reste des beeindruckenden Bauwerks überhaupt sehen konnten, haben sie unter anderem Schülern aus einer sechsten Klasse zu verdanken, die hier im Sommer fleißig mithalfen, die Mauern freizulegen und Steine zu sichern.

Günter Wagener, der sich selber als ein Helfer der Archäologie bezeichnete, schilderte den Schülern aber auch das Vorgehen von Archäologen an Fundstellen und berichtete von seinen Exkursionen über die Bördefelder, wo er vor allem nach dem Pflügen immer wieder interessante Zeugen der Vergangenheit entdecken würde.

Wagener, der auch die Mauern der Bärburg – früher Biberburg – nach langem Suchen aufgespürt hatte, will mit dem Heimatverein noch mehr tun für den Erhalt und die Bekanntheit der Burgmauern. Dafür sei unbedingt eine Überdachung erforderlich, betonte der Vorsitzende abermals, für die der Heimatverein seit geraumer Zeit um Spenden bittet. „Bisher sind 3200 Euro eingegangen“, sagt er, „aber einige Tausend Euro mehr braucht es noch, das ist jetzt etwa ein Drittel der benötigten Summe.“