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Betreuung Bedarf an Tagesmüttern wächst

In der Stadt Wanzleben-Börde werden derzeit 582 Kinder betreut. Mit Silke Bokranz gibt es bislang aber nur eine einzige "Tagesmutti".

Von Sabrina Trieger 19.10.2016, 01:01

Wanzleben l Kita- und Krippenplätze sind oft Mangelware. Vorallem in Großstädten können viele Eltern ein Lied davon singen. Doch auch die Kitas in der Stadt Wanzleben - Börde platzen mittlerweile aus allen Nähten. „Mit dem Gesetz zur Förderung und Betreuung von Kindern in Tageseinrichtungen und in Tagespflege sind auch bei uns alle Einrichtungen proppenvoll. In den zehn Kitas der Einheitsgemeinde, inklusive der evangelischen und katholischen sowie der Tageseinrichtung in Wanzleben, werden derzeit 582 Mädchen und Jungen betreut. Davon sind 193 Krippenkinder. Hinzu kommen noch einmal 356 Hortkinder“, rechnet Sozialamtsleiter Kai Pluntke vor.

„Bei uns bekommt jedes Kind einen Platz. Sollte im dringenden Einzelfall jedoch nicht gleich einer in der gewünschten Einrichtungen zur Verfügung stehen, so kann den Eltern für ihr Kind aber auf jeden Fall ein Platz übergangsweise in einer anderen angeboten werden“, merkt er an. Das sei aber die Ausnahme.

Mit dem Anspruch auf einen Ganztagsplatz erhöht sich auch der Bedarf an Tagesmüttern. „Auch bei uns. Weitere Tagespflegestellen sind geplant, derzeit aber noch nicht spruchreif“, erklärte der Amtsleiter auf Nachfrage. Die Kindertagespflege sei eine beliebte und gesetzlich anerkannte Betreuungsform. Für den Bereich der Einheitsgemeinde gibt es bislang mit Silke Bokranz erst eine „Tagesmutti“. „In Magdeburg gibt es mittlerweile 70“, weiß die zertifizierte Tagesmutter zu berichten.

Ihre Tageseinrichtung „Purzelbaum“ hat sie in Wanzleben bereits Anfang 2014 eröffnet. „Natürlich ist auch damals erst einmal der Bedarf ermittelt worden. Der zeigte schnell, dass es am meisten an Krippenplätzen mangelt, weil hierfür die Nachfrage besonders hoch ist“, erzählt die 51-Jährige. Ihre Planung reicht heute bereits bis 2018.

Dennoch sei es bis zur Eröffnung ein langer Weg gewesen. Um überhaupt geeignete Räume für die Kinderbetreuung zu finden, sei beinahe ein Jahr ins Land gegangen, erinnert sie sich.

„Nachdem die Behörde grünes Licht gegeben hat, hat mich die Stadt bei allem sehr unterstützt“, erzählt Silke Bokranz, die selbst zwei Kinder (Tim 28 Jahre, Marlen 21 J.) hat. Von der Berufung in der Kinderbetreuung tätig sein zu wollen, hat sich auch schon ihre Tochter anstecken lassen. Sie absolviert derzeit eine Ausbildung zur Erzieherin, berichtet die „Tagesmutti“ stolz, die sich selbst keine schönere Tätigkeit vorstellen kann. „Die Arbeit mit Kindern füllt mich komplett aus.“

Seit fast drei Jahren betreut die Hohendodeleberin ihre Sprösslinge im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren in der Schulpromenade auf 45 Quadratmetern. „Der Altersrahmen ist bewusst gewählt. Die Altersspanne zwischen ,meinen‘ Kindern wäre sonst zu groß. Mit dem dritten Lebensjahr wechseln sie dann mit einer von mir begleiteten Eingewöhnungsphase in die Kita“, merkt die „Tagesmutti“, die in der Einrichtung alleine arbeitet, an. Aktuell betreut sie fünf Kinder. „Drei kommen aus Wanzleben, die anderen beiden aus Klein Germersleben und Hohendodeleben.“

Die Kosten für einen Platz in der Tageseinrichtung „Purzelbaum“ gestalten sich für Eltern übrigens wie für jede andere Kita der Stadt auch. „Die Kosten laufen über Stadt und Land“, macht die 51-Jährige, die die Mädchen und Jungen in der Woche von 7 bis 16 Uhr betreut, deutlich. „Die Kosten werden wie bei den Kindertagesstätten über die Stadt abgerechnet“, fügt Kai Pluntke hinzu.