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Jubiläum Wefensleber Wehr feiert 130.

130 Jahre besteht die Feuerwehr Wefensleben. Das wurde am Wochenende mit einem Festakt gefeiert.

Von Ronny Schoof 21.02.2017, 00:01

Wefensleben l Mit ihren nun 130 Lenzen zählt die Wefensleber Feuerwehr zu den ältesten der Region, und der historische Beleg des Altersnachweises wird freilich in Ehren gehalten: „Die originale Gründungsurkunde der Freiwilligen Rettungs- und Feuerwehr vom 18. Februar 1887 befindet sich in unserem Besitz“, erklärte Maik Simon zum Auftakt der Festveranstaltung am Sonnabend in der Wefensleber Sporthalle. Simon ist in der 130-jährigen Geschichte der 17. Brandmeister beziehungsweise Wehrleiter.

Auch der erste Einsatz des seinerzeit 13-köpfigen Rettungstrupps unter Führung von Brandmeister Philipp Bode ist dokumentiert: ein Brand auf dem Hof des Bauern August Jacobs am Fuße der heutigen Bahnhofstraße im Jahr 1888. „Über all die Jahre hat es also immer wieder Wefensleber gegeben, die sich freiwillig in den Dienst der Feuerwehr gestellt haben“, verdeutlichte Maik Simon, „und ich freue mich sehr, dass wir auch in der Gegenwart eine starke Mannschaft stellen. Dabei ist es nicht selbstverständlich, die eigene Zeit zu opfern und im Notfall alles stehen und liegen zu lassen.“

Diesen Aspekt des Ehrenamts kehrten auch die Ehrengäste in ihren Grußworten immer wieder heraus. Verbandsgemeindebürgermeister Frank Frenkel betonte: „Eure ständige Einsatzbereitschaft einerseits ist andererseits das Ruhekissen unserer Gesellschaft.“ Jens Müller als Vertreter der Gemeindewehrleitung Obere Aller versicherte: „Ihr seid eine feste und wichtige Stütze unseres Ortswehrverbunds.“ Und auch Bürgermeisterin Ulla Krolop unterstrich: „Die Mitglieder setzen ihre ganze Kraft fürs Allgemeinwohl ein, und es steckt weit mehr dahinter als die Einsätze oder das Auftreten bei Gefahr. Man bedenke die viele Dienst- und Ausbildungszeit. Ihr verschönt uns auch das Jahr mit eurem kulturellen Engagement – das alles neben der beruflichen Tätigkeit.“

In der Festrede zeichnete Simon auch den Weg des Standorts der Freiwilligen Feuerwehr im Ort nach. Vor hundert Jahren, das belegt ein Protokoll vom 4. Mai 1919, waren demnach eine vierrädrige sowie eine zweirädrige Handspritze, dazu 140 Meter Schlauch und mehrere Leitern im Spritzenhaus auf dem Grundstück der Bäckerei untergebracht. „Zwischenstation war dann die Dorfstraße, ehe es 1971 in die Kolonie I ging“, erläuterte Simon. Dort hieß es dann in jüngerer Vergangenheit lange warten, bis ein zeitgemäßes Umfeld mit modernem Standard für die Rettungskräfte geschaffen war. „2013 konnten wir das lange ersehnten Sozialgebäude in Betrieb nehmen, mit dem wir dann auch endlich Toiletten und Warmwasser am Gerätehaus hatten“, erinnerte der Ortswehrleiter an die jüngste Errungenschaft. „Nicht zu vergessen die über 500 von den Kameraden geleisteten Arbeitsstunden, um auch das Gerätehaus selbst umzugestalten.“

Probleme der Moderne sieht Simon in den vielen kleinteiligen Regelungen und Vorschriften, die den Dienst auf dem Dorf erschweren würden. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass man uns auf allen Ebenen dabei unterstützt, die geforderten Ausbildungsstände zu erreichen. Bei uns ist das zum Glück der Fall – und es soll auch weiter unser Ziel bleiben.“ Im Schlusswort richtete Simon einen Appell an die 16 Ortswehren der Oberen Aller: „Wir sollten an einem Strang ziehen, nicht gegeneinander arbeiten. Dazu gehört auch, nicht mit Neid auf die anderen zu blicken.“