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Wanzleber Ortswehr rückt aus Ungewöhnlicher Einsatz im Spaßbad

Wehrleute der Ortswehr aus Wanzleben absolvieren bei einer Standortausbildung einen eigens aufgebauten Parcours. Die Herausforderungen müssen sie unter Vollschutz in Angriff nehmen.

Von Christian Besecke 09.05.2024, 18:01
Im Schwimmbecken des Spaßbads gingen die Einsatzkräfte auf die Suche nach Gefahrstoffen.
Im Schwimmbecken des Spaßbads gingen die Einsatzkräfte auf die Suche nach Gefahrstoffen. Fotos: Feuerwehr wanzleben

Wanzleben. - Feuerwehrfahrzeuge fahren zum Spaßbad in Wanzleben. Dort angekommen bringen sich die Wehrleute in Position und wenig später sind die ersten Einsatzkräfte in Chemikalienschutzanzügen (CSA) auf dem Gelände unterwegs. Dabei werden sie von neugierigen Anwohnern beobachtet. Diese vermuten natürlich einen Schadensfall, und erste Gerüchte machen die Runde.

Es ist auch ein ungewöhnlicher Anblick, den die Wehrleute von der Wanzleber Ortswehr bieten. Gleich Astronauten bewegen sie sich in den gelben und blauen Vollschutzanzügen über das Gelände und inspizieren die Anlagen. Auch das Drehleiterfahrzeug kommt zum Einsatz.

Derweil machen in den sozialen Medien die ersten Spekulationen die Runde. Die Anwohner haben noch den Einsatz zum Chlorgasaustritt im zurückliegenden Jahr im Gedächtnis. Da bauten die Einsatzkräfte sogar Wasserschilde in Richtung der Wohnhäuser auf. Zuvor gab es den bewussten Alarm im Wanzleber Spaßbad, denn es war in der Tat Chlorgas ausgetreten, da es Probleme mit den Behältern gab.

Die Lage ist aber dieses Mal anders. Es ist praktisch nur eine Übung, die die Einsatzkräfte absolvieren. „Notwendig ist so etwas“, sagt Stadtwehrleiter David Leseberg. „Das hat der Alarm im Jahr 2023 bewiesen.“ Und die Kameraden wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Deshalb absolvieren sie an dem Tag im Spaßbad eine Standortfortbildung. Sie stand ganz klar im Zeichen eines möglichen Gefahrguteinsatzes, bei dem es zu Kontakt mit atomaren, biologischen oder chemischen Gefahrstoffen kommt. Die dafür ausgebildeten Einsatzkräfte der Wehr stellten sich damit ihrer jährlich geforderten Belastungsübung im Chemikalienschutzanzug.

Im Rahmen der Ausbildung mussten die Wehrleute auch die große Rutsche erklimmen.
Im Rahmen der Ausbildung mussten die Wehrleute auch die große Rutsche erklimmen.
feuerwehr

Amtsleiter Kai Plunkte hatte hierzu einen Parcours durch das Spaßbad vorbereitet: So ging es zunächst über die Brücke zum Schwimmerbecken, welches auf der Suche nach einem Gefahrstoffkanister durchquert werden musste. Anschließend ging es weiter zur Rutsche, die von unten nach oben erklommen wurde. Nach der ersten Belastungsprobe erfolgten Mess- und Erkundungsaufträge im Pumpenkeller und im sogenannten Chlorungsraum. Das war natürlich aufregend für alle Beteiligten.

Übungen bei Unternehmen

„Bei solchen Ausbildungen oder Übungen an besonderen Schwerpunkten in der Einheitsgemeinde lernen die Einsatzkräfte das Verhalten im Ernstfall“, erklärt David Leseberg. Das sei auch ganz praktisch, wenn es gerade hier zu eventuellen Alarmierungen komme. „So kennen wir schon das Gelände und wissen, welche Dinge vor Ort zu erwarten sind“, sagt der Stadtwehrleiter. Besondere Schwerpunkte gibt es einige in der Einheitsgemeinde. Da wäre die Zuckerfabrik in Klein Wanzleben, auf deren Gelände Fahrsicherheitstrainings absolviert werden. Auch bei Westfalengas in Wanzleben haben die Wehrleute schon den Ernstfall geprobt, zudem gibt es ein Düngemittellager in der Sarrestadt. Auch bei der Firma Metallbau Bühring in Dreileben gab es schon eine größere Übung für die Einsatzkräfte der Einheitsgemeinde.