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Frühjahrsputz Mit Müllsack und Harke unterwegs

Am Wochenende ist Wernigerode sauberer geworden. Zahlreiche Gruppen sammelten Müll, harkten Laub, strichen Zäune und Bänke.

Von Katrin Schröder 11.04.2016, 01:01

Wernigerode l „Die Schützen und die Jugend sind schon weg“, sagt Gert Schlegel. Benzingerodes Ortsbürgermeister steht am Sonnabendmorgen um 9 Uhr vor der alten Schule. Eine kleine Gruppe von Helfern hat sich versammelt, in den Händen Stöcke, mit denen sie Unrat aufspießen werden, sowie Müllbeutel. Seit vielen Jahren treffen sich die Benzingeröder zum Frühjahrsputz – so wie viele andere Freiwillige am vergangenen Wochenende in Wernigerode und den Ortsteilen.

Die Benzingeröder marschieren getrennt: Einer räumt rund um den Austbergturm auf, andere streichen die Bänke an der Mehrzweckhalle und auf dem Friedhof neu. Die Müllsammler begeben sich auf den Weg in Richtung Ponyplatz und Ziegeleistraße. „Das lohnt sich immer“, sagt Gisela Trolldennier. Die Helfer finden auch über das Jahr hinweg viel Müll, berichtet Renate Hartling. „Am Radweg liegen immer viele Verpackungen von McDonalds“, sagt Rosemarie Müller. Hinzu kommen Schnaps- und Bierflaschen, die während der Fahrt aus Autofenstern geworfen werden und an den Straßenrändern landen, ergänzt Detlev Trolldennier.

Flaschen finden auch Mario Häßler, Klaus Plum, Uwe Wagner und Petra Blaschke bei ihrer Aufräumaktion am Rande des Seigerhüttenteiches in Wernigerode. Die Mitglieder der Gartensparte „Handwerker“ haben sich am Sonnabendvormittag getroffen, um das Laub rund um das Gewässer zusammenzuharken, Äste beiseite zu räumen und den Müll zu beseitigen.

Den finden die Kleingärtner rund um ihre Anlage in erheblichen Mengen. „Pampers fliegen hier manchmal säckeweise hinein“, sagt Gartenpächter Mario Häßler. Abhängig ist das Abfallaufkommen zusätzlich von Veranstaltungen in der Umgebung. „Wenn im Bürgerpark ein Fest stattgefunden hat, dann sieht es hier böse aus“, sagt Uwe Wagner.

Insgesamt 13 Helfer räumen am Ufer des Seigerhüttenteiches und rund um das Vereinsheim auf, mähen dort den Rasen und verpassen den Zäunen einen frischen Anstrich. „Bis Mittag werden wir nicht fertig“, schätzt Klaus Plum – ein weiterer Arbeitseinsatz ist bereits geplant.

Im Wald nahe dem Ziegelbergsweg und dem Märkerstieg haben sich die Mitglieder des Wernigeröder Schützenvereins zum Frühjahrsputz verabredet. Diesmal sind weniger Helfer dabei als in den fast 20 Jahren zuvor, berichtet Gerald Selmikat vom Stadtforst. Flaschen und Getränkekartons finden die Schützen häufig im Wald, ebenso Verpackungen. „Das hängt sicher damit zusammen, dass man mit dem Auto bis an den Waldrand heranfahren kann“, sagt Selmikat. Allerdings nehme die Müllmenge ab, die beim Frühjahrsputz eingesammelt werde. „Vielleicht findet hier ein wenig ein Umdenken statt“, sagt der Forstmann.