Bauprojekt Drei Sterne für die „Alte Brennerei“
Das historische Gebäude in der Breiten Straße 97 in Wernigerode wird in ein Hotel umgebaut. Im Juni 2017 soll es seine Türen öffnen.
Wernigerode l Die Fassade ist frisch saniert, die Tür jedoch geschlossen. Zahlreiche Passanten fragen sich beim Gang durch die untere Breite Straße, was sich wohl hinter den Türen der ehemaligen Brennerei tut. „Wir sind noch mitten in den Bauarbeiten“, sagt Udo Skauradschun. Der Unternehmer lässt seit März 2014 das historische Gebäude im Wernigeröder Stadtzentrum sanieren.
In dem Haus Nummer 97 sollte nach früheren Plänen ein Hostel entstehen. Weil aber Untersuchungen von Tourismusexperten ergeben haben, dass Wernigerode vor allem von älteren Gästen angesteuert wird, die sich mehr Komfort wünschen, hat er umdisponiert. Nun wird aus dem Haus ein Hotel. „Wir werden einen Drei-Sterne-Standard bieten“, so Udo Skauradschun. Weil die Hostel-typischen Mehrbettzimmer wegfallen, steigt die Zahl der Gasträume auf 39. Allerdings legt er Wert auf Familienfreundlichkeit, zum Beispiel durch Verbindungstüren zwischen benachbarten Zimmern. Der Name steht bereits fest – das „Hotel Alte Brennerei“ erinnert an die frühere Nutzung des Gebäudes als Kornbrennerei.
Geplant war ursprünglich, die Sanierung bereits Ende 2015 abzuschließen. Allerdings haben sich im Lauf der Arbeiten Änderungen ergeben, die mit dem Denkmalschutz abgestimmt und neu genehmigt werden mussten, berichtet der Bauherr. Die Fassade ist mittlerweile komplett erneuert. Im Inneren wird weiter fleißig gewerkelt. „Die Bausubstanz, die wir vorgefunden haben, ist gut“, betont der Bauherr. Im Juni 2017 soll Eröffnung gefeiert werden.
Die im Jahr 1641 neben der Krellschen Schmiede erbaute Brennerei war früher Produktionsstätte und Wohnhaus der Eigentümer. Um 1900 folgte ein Anbau für den Kornspeicher. Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude als Wohnhaus genutzt, im Keller befand sich eine Champigninzucht. Die letzten Bewohner zogen 1999 aus.
