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Investition Arena wird 1,3 Millionen Euro teurer

Für den Bau der Feuerstein-Arena in Schierke ist ein 1,3-Millionen-Euro-Zuschuss notwendig. Nun müssen Fördergelder her.

Von Ivonne Sielaff 13.02.2017, 00:01

Wernigerode l Jetzt ist es amtlich: Der Bau der Feuerstein-Arena in Schierke kostet 8,445 Millionen Euro – „mit heutigem Kenntnisstand und sicherer Kalkulation der Finanzierung“, so Marion Brandenburger vom Wernigeröder Bauamt auf Volksstimme-Nachfrage. Damit wird die Veranstaltungsstätte mehr als 1,3 Millionen Euro teurer, als beim Baustart im Mai veranschlagt.

Im Wernigeröder Rathaus ist das keine Überraschung: Bereits im November 2016 hatten die Bauexperten Mehrkosten von bis zu 1,4 Millionen Euro prognostiziert. Fest stand damals, dass 285 000 Euro draufgeschlagen werden müssen, weil der Baugrund, anders als erwartet, zu 80 Prozent aus Felsen bestand. Ein weiteres Problem war bei der Ausschreibung der Dachkonstruktion aufgetreten. Ein unterlegener Bieter hatte ein Nachprüfverfahren angestrengt. Die Ausschreibung war damit nicht aufgehoben, die Angebote der beteiligten Firmen mussten jedoch erneut eingeholt und bewertet werden. Man müsse Preissteigerungen in der Baubranche einkalkulieren, hieß es damals. Wie hoch die Gesamtkosten tatsächlich sind, wisse man erst, sobald alle Aufträge vergeben sind. Das ist inzwischen geschehen. Und es zeigt sich, dass die Stadtverwaltung mit ihrer Prognose im November goldrichtig lag. Allein das Dach kostet rund 1,54 Millionen Euro, informiert Marion Brandenburger.

Angesichts der angespannten Haushaltslage sind das für Wernigerode mehr als schlechte Nachrichten. Das Land fördert das Projekt zu zwei Dritteln. Um die Mehrkosten teilweise aufzufangen, hatte die Stadtverwaltung bereits 2016 weiteres Geld beantragt. „Im Dezember hat die Stadt den Bewilligungsbescheid für die zusätzlich beantragten Mittel in Höhe von 720 000 Euro erhalten“, so die Bauleiterin. Für das Programmjahr 2017 seien nochmals 720 000 Euro gefordert worden. Mit einer Entscheidung sei erst Ende des Jahres zu rechnen, heißt es aus Magdeburg.

Indes ruhen die Arbeiten rund um die Multifunktionsarena. Schuld ist diesmal nicht das Geld, sondern der Wintereinbruch im Wernigeröder Ortsteil vor gut einem Monat. „Erstaunlicherweise herrschen dort mal Winterbedingungen“, so Marion Brandenburger in der Sitzung des Schierke-Ausschusses. „Eigentlich wollten wir durcharbeiten.“ Dennoch sei das Planziel 2016 erreicht worden. Die Funktionsgebäude sind fertig gestellt, ebenso die beiden Dachsockel. Teilweise abgeschlossen sind die Arbeiten an den Tribünenstützwänden und den Entwässerungsschächten.

„Sobald der Schnee weg ist, bauen wir an der Tribüne weiter“, so Brandenburger. Dann werden auch die Entsorgungsleitungen entlang des Marienwegs verlegt. Der Abschluss der Arbeiten ist nach wie vor für Ende 2017 vorgesehen. „Wenn nichts Gravierendes dazwischen kommt“, so die Bauleiterin.

Hintergrund: Die Arena, die auf dem Gelände des früheren Natureisstadions entsteht, soll ganzjährig nutzbar sein. Die markante Dachkonstruktion soll Besucher vor Wind und Wetter schützen und gleichzeitig den Blick in die Harzer Natur ermöglichen. Die 26 mal 56 Meter große Kunsteisfläche dient künftig als Winterfreizeitangebot. Die Planungen für die Sommernutzung laufen.