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Stadtwald Weihnachtsbäume sind knapp

In Wernigerode mangelt es an Weihnachtsbäumen. Erstmals kauft der Stadtforst Fichten für die Festdekoration ein.

Von Katrin Schröder 07.12.2016, 00:01

Wernigerode l Die Nachricht aus dem Finanzausschuss beunruhigt Freunde festlicher Dekoration. „Unser Stadtwald ist nicht mehr in der Lage, geeignete Weihnachtsbäume zu liefern“, hat Ordnungsdezernent Volker Friedrich in der jüngsten Ausschusssitzung erklärt. Der Grund: „Es fehlt an Solitärfichten.“

Das ist richtig, bestätigt Gerald Selmikat vom Wernigeröder Stadtforst. 150 bis 250 Bäume benötigt die Stadt Jahr für Jahr, um den Weihnachtsmarkt sowie die Straßen in der Stadt und den Ortsteilen zu schmücken. Bisher konnte der Bedarf aus dem Stadtwald gedeckt werden. „Wir hatten dafür Flächen vorgesehen, die wir anderweitig nicht nutzen konnten, zum Beispiel unter Stromleitungen“, erklärt Selmikat. Durch Gebietstausch stünden diese Weihnachtsbaum-Zuchtstätten jedoch nicht mehr zur Verfügung.

Deshalb hat die Stadtverwaltung erstmals in diesem Jahr Bäume hinzugekauft. „In Goslar ist das bereits seit Jahren der Fall“, so Selmikat. Zwar haben die Mitarbeiter andernorts neue Zierbäume gepflanzt, doch bis diese die richtige Größe erreichen, werden voraussichtlich fünf bis sieben Jahre vergehen, schätzt der Forstfachmann. „Für uns ist das ein Nebenprodukt.“

Kleine Bäume finde man zwar immer wieder, ebenso einen Kandidaten für den Platz vor dem Rathaus. „Das Problem sind die sehr schön gewachsenen, mittelgroßen Bäume“, so Selmikat. Zwar könnten vereinzelt Fichten oder Tannen aus dem Bestand entnommen werden. Doch zum einen sei die Suche nach geeigneten Bäumen mühselig, zum anderen müsse man Vorsicht walten lassen. Wenn zu viele gut gewachsenen Exemplare gefällt würden, bringe das den Forstbetrieb in Gefahr. „Die schönsten Bäume sollten eigentlich stehen bleiben.“