Wildunfälle Gefahr in der Dämmerung

Wildtiere sind eine der Hauptursachen für Unfälle der der Region Wernigerode. Die Polizei gibt wichtige Tipps.

Von Ivonne Sielaff 14.09.2016, 01:01

Wernigerode l Es ist der Alptraum jedes Autofahrers: Wie aus dem Nichts steht plötzlich ein Wildschwein auf der Straße. Auch wenn man sofort auf die Bremse tritt, der Zusammenstoß ist unvermeidlich.

Bereits 127 Wildunfälle hat die Polizei in den ersten sieben Monaten des Jahres für den Bereich des Altkreises Wernigerode registriert. 252 waren es im vergangenen Jahr. Tiere sind eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle im Harz.

Laut Uwe Becker, Sprecher des Polizeireviers Harz in Halberstadt, treten Wildunfälle gehäuft im Frühjahr von März bis Mai sowie im Winter von November bis Dezember zwischen 4 und 8 Uhr sowie 17 und 1 Uhr auf. Aber auch in den Sommermonaten vergeht fast keine Woche, in der die Polizei keinen Wildunfall meldet.

Besonders gefährdet scheint in der Region Wernigerode das Rehwild zu sein. Mit 122 Zusammenstößen waren Rehe in knapp die Hälfte der Wildunfälle im Jahr 2015 verwickelt. 59 Mal waren Wildschweine betroffen, 24 Mal Rot- und Damwild, 19 Mal Füchse, sechs Mal Hasen.

Gerade in den Harzer Wäldern ist es keine Seltenheit, dass sich Tiere am Straßenrand aufhalten. Betritt ein Tier die Fahrbahn, geht es meist um Sekundenbruchteile. Die Polizei rät in diesem Fall dazu, kontrolliert abzubremsen und zu hupen. „Gegebenenfalls von Fern- auf Abblendlicht umschalten“, sagt Polizeisprecher Uwe Becker. „Für den Fall eines nahenden Zusammenstoßes sollten das Lenkrad gut festgehalten und riskante Ausweichmanöver vermieden werden.“

Ist es trotz alledem zu einem Zusammenstoß gekommen, ist es wichtig, dass die Unfallstelle sofort gesichert wird.

 

Das Fahrzeug sollte mit eingeschaltetem Warnblinker am Straßenrand abgestellt werden, so Becker. Darüber hinaus sollte das Warndreieck aufgestellt werden, um nachfolgenden Autofahrern ein Zeichen zu geben, und die Polizei alarmiert werden. Nicht vergessen: „Sich selber in Sicherheit zu bringen, beispielsweise hinter der Leitplanke, und eine Warmweste anzuziehen“, rät Uwe Becker. „Und das tote Wild nicht anfassen.“